PANTOMMIND – Shade Of Fate
LUCRETIA RECORDS INTERNATIONAL/THE LASER'S EDGE (Import)
Obwohl PANTOMMIND bereits seit gut zehn Jahren existieren und die Band auch bereits eine in Eigenregie aufgenommene CD namens »Farewell«, die 1999 veröffentlicht wurde, aufweisen kann, hat hierzulande wohl noch kaum eine Menschenseele von diesem Sextett Notiz genommen. Es wird wohl vermutlich daran gelegen haben, daß es für PANTOMMIND ob ihrer Heimat Bulgarien genauso kompliziert war, nach Westeuropa vorzudringen, wie es auch für etwaige Interessenten nicht gerade unkompliziert war, in jenem Land auf Jagd nach Bands im Underground zu gehen.
»Shade Of Fate« erschien vor einigen Monaten über das italienische Indie LUCRETIA, das ja schon seit längerer Zeit mit SENSORY RECORDS zusammenarbeitet und auf progressive Spezialitäten fixiert ist. Fernab von frickeligen Konglomeraten fabrizieren die Bulgaren eine feinsäuberlich arrangierte Melange aus bombastischen und melodiösen Prog Metal-Zutaten, die aber dennoch gefällig und einigermaßen zugänglich an das Ohr des Interessenten dringen. Keyboards und durchweg hart klingende Gitarren halten sich auf »Shade Of Fate« anteilsmäßig die Waage, wodurch eine recht ausgewogene Stimmung entsteht und die Musik der Bulgaren trotz aller bombastischen Einsprengsel nie zu sehr verwässert klingt. Vor allem Schlagzeuger Drago scheint darüber hinaus ein Faible für härtere Klänge zu haben, durch seine Doublebass-Attacken läßt er sein Schlagzeug mitunter gar heftig klingen, drängt sich aber dennoch nicht zu sehr in den Vordergrund.
Trotz dieser mannigfaltigen Zutaten und Anleihen verstehen es PANTOMMIND, ein harmonisches Klangbild entstehen zu lassen und es ist nicht zuletzt dem melodiösen und gefühlsbetonten Gesang von Tony Ivan zu verdanken, daß immer wieder neuzeitliche FATES WARNING durchschimmern. Tony scheint Ray Alder zu seinen absoluten Favoriten zu zählen und verfügt über eine recht ähnliche Phrasierung, wenn aber auch nicht ganz über dieselbe Ausdrucksstärke wie der gute Ray.
Im Moment sind die PANTOMMIND übrigens dabei, ihr kommendes Album »Lunasense« fertig zu stellen, auf welches man schon gespannt warten darf.
beeindruckend | 13 |