CRYSTAL BALL (CH) – Timewalker
NUCLEAR BLAST RECORDS/EAST WEST
Die "Hellvetier" von CRYSTAL BALL wagen sich nach ihrem letzten, relativ erfolgreichen, Album »Hellvetia« zum ersten Mal in ihrer mittlerweile bereits gut zehn Jahre andauernden Karriere an ein Konzeptalbum heran. Zwar ist die Idee einer vertonten Zeitreise nicht mehr wirklich neu, »Timewalker« klingt aber sehr wohl wie aus einem Guß. Wie auf den Vorgängeralben dominiert der melodiöse Metal im Stile älterer PRETTY MAIDS in Kombination mit traditionellem Hard Rock, der das Flair von bekannteren Landsleuten der Band versprüht. Der Opener ›Digital World‹ ist zwar prägnant und monströs eingängig, dafür aber eine Gratwanderung zur Kitschkomposition geworden, wodurch ein leicht schaler Beigeschmack zurückbleibt. In weiterer Folge nimmt die Durchschlagskraft einzelner Songs aber deutlich zu, weshalb »Timewalker« im Endeffekt ein mehr als nur hörenswertes Album geworden ist, bei dem lediglich die Songreihenfolge hätte anders sein sollen. Die Instrumentalisten verstehen ihr Handwerk ebenso wie Sänger Mark Sweeney, der mit zu den fähigsten Frontleuten der Schweiz zu zählen ist. Auch für Experimente haben CRYSTAL BALL ein Faible, nachzuhören im Piano-lastigen ›Mozart Symphony‹, dessen Refrain auch aus der Feder von STORMWITCH hätte stammen können. Gegen Ende hin haben die Herrschaften dann ihre Dampfhämmer versteckt, so zählen ›The Eye Of The Storm‹ und der Rausschmeißer ›Talking To The Walls‹ zu den Highlights dieser Scheibe, die uns beweist, daß in der Schweiz immer noch musikalische Qualitätsprodukte erzeugt werden und CRYSTAL BALL mit zu den führenden Formationen der Eidgenossenschaft zu zählen sind.
beeindruckend | 13 |