IMAGIKA – Devils On Both Sides
MAUSOLEUM RECORDS/SOULFOOD
Da Thrash Metal in den letzten Monaten wieder schwer in Mode gekommen sein dürfte, könnte es auch der kalifornischen Band IMAGIKA bei ihrem vierten Versuch gelingen, die Früchte ihrer immerhin schon mehr als zehn Jahre andauernden Arbeit einzuheimsen. Wer mit den Vorgängerwerken »Imagika« (1995), »Worship« (1998) und »And So It Burns« (2001) vertraut ist, wird wissen, was auf ihn zukommt. Die Amis fabrizieren immer noch recht fein strukturierten Thrash Metal, der sowohl von ihren Landsleuten aus der Bay Area beeinflußt wurde, wie auch von den üblichen Verdächtigen der NWoBHM. Angetrieben von den messerscharfen Riffs von Steven D. Rice und seinem neuen Kompagnon an der Gitarre Pat Toms überzeugen IMAGIKA unabhängig vom jeweils vorgetragenen Tempo auf ganzer Linie. Der Einsteig mit ›In Your Shadows‹ und ›Hexed‹ beweist uns, daß es die Herrschaften mit Dame namens Elena Luciano am Baß vorzüglich verstehen, Speed-Granaten vom Stapel zu lassen, ohne dabei in dumpfes Geknüppel zu verfallen.
Andererseits wissen sie, auch mit eher gemächlicheren Songs wie dem Stampfer ›Dead Eye Stare‹ für Entzücken zu sorgen. Hochwertige Kost wird der Kenner der Band ohnehin gewohnt sein, dennoch ist »Devils On Both Sides« das bislang stärkste Album von IMAGIKA geworden. Mit dem ehemaligen TRAMONTANE-Sänger Norman Skinner findet sich seit kurzer Zeit ein absoluter Könner in den Reihen der Band, der es sowohl versteht, emotionale, fast schon Matthew Barlow-verdächtige Vokalakrobatik von sich zu geben, als auch aggressives Shouting und dazu noch in Halford-lastigen Höhen zu brillieren weiß.
Mich konnten IMAGIKA mit »Devils On Both Sides« voll und ganz überzeugen, weshalb ich schon jetzt sehsüchtig auf den für Frühling 2006 angekündigten Nachfolger warte...
super | 15 |