CELTIC FROST – Into The Pandemonium
NOISE RECORDS/ROUGH TRADE
Die CELTIC FROST-Re-Releases kommen uns gerade recht, um uns nochmal dem Wendepunkt in der Karriere der Truppe um Tom Warrior vorzunehmen: So war »To Mega Therion« von 1985 schon ein entscheidendes Album für die Schweizer, mit der man sich endgültig vom Krach der HELLHAMMER-Tage verabschiedet, den man auf den beiden Start-EPs »Morbid Tales« ('84) und »Emperor's Return« ('85) noch verarbeiten mußte. »To Mega Therion« präsentierte die neuen, förmlich aus dem Ei gepellten CELTIC FROST und ihren ganz eigenen Stil, was ihnen verdientermaßen die Bezeichnung "The gods and originators of European Avantgarde Metal" einbrachte. Ebenso visionär: Für das Artwork des Albums verpflichtete man H.R. Giger, der durch seine Arbeit an dem Film »Alien« weltberühmt geworden war.
War die Band bis zu diesem Punkt zwar nicht unumstritten, so stellte sich beim '87er Nachfolger »Into The Pandemonium« erstmals richtige Schelte ein: Stocksteife Traditionalisten hatten ohnehin schon immer die Abkehr von den Krachmaten-Roots beklagt, doch auch nicht ganz so verbissen dreinschauenden Zeitgenossen war »Into The Pandemonium« too much. CELTIC FROST experimentierten nach Herzenslust, was man auf den nachfolgenden Platten weiter verstärkte und irgendwann vielleicht wirklich einen Schritt zu weit ging. Bei »Into The Pandemonium« war man indes schlicht innovativ und seiner Zeit voraus.