WIND WRAITH – The Fortune Teller's Gaze
IRON GLORY RECORDS/MASSACRE RECORDS/SOULFOOD
Nach jahrelanger Absenz von der Szene hatte ich schon gar nicht mehr damit gerechnet, Scott Oliva jemals wieder als Gesangsakrobaten auf einer aktuellen Veröffentlichung hören zu können. Doch der ehemalige INNER STRENGH- und LAST VISION BLACK-Sänger ließ sich offensichtlich von seinen aktuellen Mitstreitern bei WIND WRAITH zu einem Comeback überreden. Gott sei es gedankt, kann man da nur sagen. Zwar klingt Scotts Stimme weniger höhenlastig als damals, auf »The Fortune Teller's Gaze« kommt er aber dennoch bestens zur Geltung (Wobei man hier anmerken muß, daß die Band die schon 2001 erschienene Platte mit der neuen Besetzung, zu der nun eben auch Scott gehört, neu aufgenommen hat. - sg). Die etwas tiefere Stimmlage läßt ihn ein wenig aggressiver klingen, was mit den zum Teil MAIDEN-beeinflußten Kompositionen perfekt harmoniert. Im Gegensatz zu seinen ehemaligen Formationen muß festgestellt werden, daß WIND WRAITH wesentlich weniger Wert auf progressive Klänge legen, sondern eher geradlinig daherkommen. Neben MAIDEN kommen mir immer wieder die neueren STEEL PROPHET in den Sinn, die sich ja im Laufe der Zeit ebenfalls stilistisch in dieser Richtung umorientiert haben. Herausragend an diesem ohnehin bärenstarken Werk sind neben dem mörderischen Einsteig ›War In the Sun‹, das mächtig treibende ›Dragon Riders‹, die Ballade ›Watching Over Me‹ und vor allem das mit einem dezent orientalisch wirkenden Basisriff ausgestattete ›Ancient Tales‹, bei dem Scott von einer Dame unterstützt wird. Als Schmankerl offerieren uns die Herren zum Abschluß noch ein gelungenes, unterhaltsames Remake des Elvis-Gassenhauers ›Burning Love‹.
Willkommen zurück Mister Oliva und immer weiter so!
super | 14 |