Y-Files-Datasheet |
Contents: ACACIA (I)-Demo-Review: »Introspection« |
Date: 1995 (created), 01.11.2008 (revisited), 22.01.2022 (updated) |
Origin: post-UNDERGROUND EMPIRE 7 |
Status: unreleased |
Reason: medium missing |
Task: publish |
Comment: Folgerichtig folgte auf diese Überraschung ein Deal mit dem italienischen Label UNDERGROUND SYMPHONY, doch das 1996 erschienene »Deeper Secrets«-Album sollte dann doch nicht der Start in eine hoffnungsvolle Karriere, sondern das letzte Lebenszeichen von ACACIA werden. Leider ist meines Wissens auch keiner der Musiker anschließend bei einer anderen Band aufgetaucht. |
Supervisor: Stefan Glas |
Introspection
Eine definitiv große Überraschung ist das, was die Italiener ACACIA bei ihrer Introspektion als Resultat erhalten haben: Waren die beiden ersten Demos, die wir in UNDERGROUND EMPIRE 7 besprachen, noch eher Massenware, so läßt die Nummer 3 wirklich aufhorchen. Zwar wird der Monolog zum Auftakt des Openers ›I Don't Believe‹ von einer jungen Dame eher wacklig dahergesäuselt, aber schon der folgende Gitarrenlick elektrisiert mich auf der Stelle. Was dann während der nächsten vier Songs und/oder 22 Minuten folgt, stellt eine Steigerung dar, die ACACIA weit jenseits jeglicher 08/15-Barrieren katapultiert hat. Man hat sich nun vollends dem Progressive Metal gewidmet, den man durchweg sehr ruhig, langsam und smooth gestaltet. Dabei setzt man zum einen auf anspruchsvolle Arrangements, die jedoch spielend "verfolgbar" bleiben und oft sogar Ohrwurmcharakter besitzen. Dennoch machen ACACIA sicherlich keinen auf Nummer Sicher, sondern gestatten sich genügend Experimente, indem man beispielsweise das Keyboard manchmal wie einen ganzen Bläsersatz klingen läßt. So würde ich mal prognostizieren, daß das neue ACACIA-Tape eine Herzensfreude für jeden Proggie mit einem Faible für kraftvolle Schönheit darstellen müßte. Es ist lediglich vorstellbar, daß Sänger Franco mit seiner hohen, nasal ausgehauchten Stimme für den ein oder anderen etwas gewöhnungsbedürftig sein könnte, jedoch kann ich von mir behaupten, daß er mir spontan gefallen hat, obwohl ich normalerweise meine Problemchen mit Nasenbären von Organen habe.
Anyway - lange Rede, banaler Sinn: »Introspection« stellt einen gelungenen Blick nach innen dar, verführt mit sanften, harmonischen Tönen und wird den Hörer schnell zum Schweben bringen. So kann es auch keine Frage sein, wo Eure nächsten Dollars hingehen!