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MARILLION – Radiation
RAW POWER/CASTLE COMMUNICATIONS
Ich gehörte lange Zeit zu jener Gilde, die MARILLION ohne Fish für uninteressant bzw. nicht lebensfähig erklärt hatte, bis mich die Briten mit ihrem letzten Werk »This Strange Engine« auf einen Schlag überzeugen konnten, war es doch eines der schönsten Alben des Jahres 1997 und so gehaltvoll, daß selbst der später erfolgte "Mr. New Ätsch"-Remix den Reiz nicht zerstören konnte. Doch der Neuling »Radiation« stellt mich vor ein großes Rätsel. Die ganze Platte scheint unter dem Motto "MARILLION goes modern" zu stehen - schön und gut..., oder eben doch nicht? ›Three Minute Boy‹ beispielsweise klingt wie Ausschußware aus dem Hause PINK FLOYD und kein Song von »Radiation« rockt so beschwingt wie ›An Accidental Man‹, beweist nicht die emotionale Intensität wie ›One Fine Day‹ oder ist nicht einfach zeitlos gut wie ›Man Of A Thousand Faces‹.
Man wird mehr als einmal von dem Gefühl beschlichen, daß MARILLION sich bemüht haben, möglichst unterkühlt zu klingen, statt der Leidenschaft für die Musik freien Lauf zu lassen. Lediglich ›These Chains‹ vermittelt ansatzweise diese Passion, verstärkt damit aber zugleich den Eindruck, daß es sich bei diesem Album um unglückseelig zusammengeschustertes Stückwerk handelt.
Selbstverständlich muß man einer Band wie MARILLION das Recht zugestehen, Experimente zu wagen, aber bis dato kann mich rein gar nichts davon überzeugen, daß das Experiment »Radiation« auch nur ansatzweise gelungen ist, sondern ich bin massiv enttäuscht. Ich hege immer noch die Hoffnung, daß sich dies im Laufe der nächsten Monate oder eventuell Jahre ändern wird und enthalte mich daher momentan der Notengebung.
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