KARELIA (F) – Usual Tragedy
DRAKKAR RECORDS/BMG ARIOLA
Feiert mit mir eine kleine Sensation: Das erste und unbetitelte KARELIA-Demo war eine echt lahme Angelegenheit, während wir nun - etwa drei Jahre später - ein fabelhaftes Debütalbum auf dem Tisch haben. Das dokumentiert, daß die beiden KARELIA-Gründer Lionel Vest (g, k) und Matthieu Kleiber (v, g) kontinuierlich ihre Band ausgebaut haben; so warben sie beispielsweise von den Nachbarn JERICAN (die anno 2001 ein auch nur mäßiges Demo namens »Immortelle« veröffentlicht hatten) Loïc Jenn (d) und Erwan Morice (g) ab. Daher konnte man schon auf der 2002er 4-Song-Demo-CD »Usual Tragedy« deutliche Fortschritte erkennen, doch erst jetzt laufen alle Fäden zusammen und ergeben ein berauschendes Bild: Man hat das Cover des ersten Demos von Markus Mayer (der auch schon für GRAVE DIGGER oder NIGHTWISH tätig war) neu malen lassen, den Titel des zweiten Demos hinzugefügt und den eigenen Sound auf die Spitze getrieben. Gewiß ist die Kombination vom Metal und Klassik nicht Neues, doch KARELIA haben einen frischen Weg gefunden, mit diesen Elementen zu jonglieren: Im Bombast-Metal der Franzosen werden Operchöre wie Backing Vocals eingesetzt und mehr als einmal erspäht man eine eindeutige Verneigung vor solchen Genies wie Smetana oder Vivaldi. Kurz: »Usual Tragedy« (auf dem gegenüber dem gleichnamigen Demo noch Ex-HEAVENLY-Gitarrist Chris Savourey auf einigen Tracks als Gastgitarrist mitgewirkt hat) ist eine tolle Scheibe und eine herrliche Nummer wie ›Letter For An Angel‹ oder ›Deserter‹, das sich von einem ruhigen Intro zu einem wahren Lawinenabgang entwickelt, sollte sich niemand entgehen lassen!
beeindruckend | 13 |