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EPICA (NL) – The Phantom Agony
TRANSMISSION RECORDS/AL!VE
Wer sich seinen Bandnamen so offensichtlich bei einer anderen Band ausborgt, wie in diesem Fall bei KAMELOT, wird wohl auch von dieser Band beeinflußt sein. Diese Tatsache trifft voll und ganz auf das niederländische Sextett EPICA zu. Gegründet wurden EPICA im Prinzip erst zu Beginn des heurigen Jahres; zuvor hieß die Formation SAHARA DUST. Bandleader Mark Jansen (g, sowie diverse Grunzeinlagen) dürfte eventuell auch von AFTER FOREVER bekannt sein, einer im Gothic Metal beheimateten niederländischen Band. Stilistisch sind EPICA nicht unbedingt die Fortsetzung von AFTER FOREVER, sondern durch weniger "gotische" Anteile im Sound wesentlich bemerkenswerter. Wie auch bei der letzten KAMELOT-Scheibe sind umfangreiche Passagen aus dem Bereich der Klassik zu finden. Die Besonderheiten an »The Phantom Agony« liegen im Detail. Das Sextett wurde von einem Orchester, bestehend aus drei Violinen, zwei Violas und einem Kontrabaß unterstützt, was in mir auch vereinzelte Erinnerungen an RAGE zu deren Orchester-Phase aufkommen läßt. Wer sich also gern eine Melange aus schwerer klassischer Musik und Heavy Metal-Riffs reinpfeift, ist hier schon einmal an der richtigen Adresse. Dazu kommt dann noch der Gesang, an dem sich mit Sicherheit die Geister scheiden werden. Neben Marks gelegentlich zur Geltung kommenden Grunzgesängen haben EPICA mit Simone Simons eine Dame mit Mezzosopran-Stimme am Mikro. Das ist zwar nicht unbedingt meine "Abteilung", verleiht der Band jedoch zusätzliches Flair und gleichzeitig eine gewisse Besonderheit.
Für EPICA wäre wohl eine Tournee durch Konzert- und Opernhäusern das Optimum, denn so wie diese Band Metaller für die Klassik interessieren wird, sollte es auch umgekehrt möglich sein.
ordentlich | 8 |