METALLICA – St. Anger
POLYDOR/UNIVERSAL
Alles Metal, oder was? Zumindest wollten uns METALLICA im Vorfeld der Veröffentlichung ihres neuen Albums suggerieren, sie wären mehr Metal denn je. Geglaubt habe ich ihnen zu keiner Sekunde, aber unter dem Dauerbombardement der "Old School"- und "Back to the roots"-Beteuerungen wäre ich fast eingeknickt. Doch letztendlich wog der Ballast, den METALLICA mit »Load« und »Reload« über einem Fan der ersten Stunde abgeworfen hatte, schwerer.
Doch ganz gleich wie kritisch man zu METALLICA auf Distanz gegangen war, mit einer solchen Tragödie konnte man nun wahrlich nicht rechnen. »St. Anger« ist durch und durch eine Katastrophe, der endgültige Offenbarungseid einer Band, die einmal die Metalwelt ins Wanken gebracht hatte. Abgrundtief schlechte Songs, bestückt mit uninspiriertem Singsang und Nu Metal-Geschrammele, das jede ernstzunehmende, modern ausgerichtete Band sofort über Bord geworfen hätte, werden lustlos runtergespielt und wurden konsequenterweise in ein Soundkleid gehüllt, das zu diesem Desaster paßt, da es nur als Schepperorgie bezeichnet werden kann. Diese Platte ist in jeder Hinsicht ein Schlag ins Gesicht eines jeden METALLICA-Fans!
Diese Band ist ausgebrannt, endgültig zu EXTALLICA mutiert. Und zum ersten Mal wage ich sogar zu bezweifeln, daß es noch viele alte Fans geben wird, die sich aus Loyalität zur Band die Platte guthören werden, wie es noch bei »Load«, »Reload« und mit Abstrichen beim schwarzen Album passiert war. Denn bei METALLICA anno 2003 kann man wirklich kein hoffnungsvolles Fünkchen mehr entdecken, denn leider ist doch alles nur Müll-er, oder was...
Sch... | 1 |