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SORDID BLADE – Every Battle Has Its Glory

GATES OF HELL RECORDS/SOULFOOD

SORDID BLADE haben im Vorjahr zum ersten Mal auf sich aufmerksam machen können. In erster Linie deshalb, weil die ersten beiden Tracks auf einer hübsch aufgemachten Kassette veröffentlicht wurden. Da sich das Unternehmen zudem von Anfang an auf Vorbilder wie MANILLA ROAD, BATHORY und WARLORD berufen hat, sollte klar sein, daß die "Old School"-Fraktion auf Anhieb hellhörig geworden ist. Niklas Holm, der das Unternehmen als Soloprojekt gestartet hat, und sein Kollege Micael Zetterberg, der auf dem nun vorliegenden ersten Langeisen für das Schlagzeug verantwortlich zeichnete, legen nun den ersten Longplayer unter diesem Banner vor.

Der ist etwas mehr als 35 Minuten lang geworden und enthält insgesamt neun Titel. Das mag jetzt eher ungewöhnlich kurz wirken, wenn man bedenkt, daß sich die beiden Burschen ja eigentlich auf eine eher epische Gangart eingeschworen haben, da jedoch die Einleitung ›Mordian Winds‹ und das Zwischenspiel ›Kiolsvarf‹ mit nur jeweils knapp mehr als einer Minute Spielzeit zu Buche stehen, relativiert sich die doch etwas dürftige Spielzeit einigermaßen.

An der Tatsache, daß es »Every Battle Has Its Glory«, trotz intensiver Bemühungen der zwei Burschen noch am epischen Element fehlt, ändert aber leider auch das nichts. Da aber wohl auch den Jungs selbst bewußt ist, daß es kein einfaches Unterfangen wird, einem Vergleich mit diesen Szenegrößen auch nur ansatzweise gerecht werden zu können, dürfte es sich ohnehin eher um eine grobe Orientierungshilfe für Interessen handeln. Aber wie auch immer, damit ist ein Großteil der Kritik auch schon wieder erledigt. Fix ist nämlich, daß die beiden Schweden damit ihre Ambitionen ebenso offengelegt haben wie ihren ganz offenkundig guten Geschmack.

Daß sie zudem wissen, wie es so läuft in Bezug auf "It's A Long Way To The Top" und so, ist anzunehmen. Und da es generell nicht vielen Bands gelingt, dieses "Ziel" zu erreichen, und SORDID BLADE keineswegs ideenlos agieren, sollte man dem schwedischen Duo auf jeden Fall eine Chance geben. Die hat das Duo nämlich definitiv verdient!

Ihr handwerklich solide vorgetragenes, und auch klangtechnisch ordentlich umgesetztes Material weiß nämlich sehr wohl zu gefallen. Vor allem dann, wenn die Gitarren ins Psychedelische abdriften und den zumeist im Midtempo angelegten Nummern dabei ein gleichermaßen erhabenes wie entspanntes Flair verabreicht wurde. Vor allem die mit NWoBHM-Anleihen versehenen Nummern ›Mighty OId Star‹, ›Halfway To Heaven‹ und das bereits auf der Demokassette enthaltene ›Lonesome Rider‹ wissen diesbezüglich zu gefallen, und erweisen sich generell als gut ausgewogene Kompositionen.

Leider noch nicht ganz so prickelnd ist die Gesangsleistung von Niklas ausgefallen. Der gute Mann ist zwar überaus bemüht, und versteht es auch bereits gut in den eher getragenen Passagen die entsprechende Atmosphäre zu vermitteln. Auf lange Frist gesehen mangelt es ihm jedoch noch an Ausdrucksstärke. Ein Manko, klar. Aber eines, daß sich mit Sicherheit ebenso relativ unkompliziert lösen lassen sollte. Die Stimme selbst fügt sich nämlich gut in das zu einem Teil erhaben wirkende (›My Guided Home‹ entwickelt sich diesbezüglich als echter "Grower"!), zu jeder Zeit aber ansprechende Material ein.

Gebt den Jungs eine Chance, erwartet aber bloß keine neue Ausgabe der erwähnten Referenzbands!

http://www.facebook.com/sordidblade/

gut 10


Walter Scheurer

 
SORDID BLADE im Überblick:
SORDID BLADE – Every Battle Has Its Glory (Rundling-Review von 2023 aus Online Empire 94)
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