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Al Di Meola/John McLaughlin/Paco de Lucía – Saturday Night In San Francisco

E·A·R MUSIC/EDEL

Mit »Friday Night In San Francisco« setzten sich die drei Saitenvirtuosen fraglos ein Denkmal. Die 1981 veröffentlichte Aufzeichnung des Konzertes vom 5. Dezember 1980 im "Warfield Theater" von San Francisco gilt nach wie vor als Referenz, völlig egal mit welcher "Fan-Brille" man das Spiel des Trios an ihren Instrumenten auch betrachtet. Selten zuvor waren sich Jazz-Kenner und Rockmusik-Liebhaber dermaßen einig, daß damit übermenschlich Großes erzeugt wurde. Ebenso stand fest, daß es schwer sein würde, jemals wieder ein ähnlich beeindruckendes Werk veröffentlichen zu können.

Doch der gemeinsame Auftritt von jenem Dezembertag war keineswegs der einzige, den die drei Heroen absolviert haben. Allerdings sollte es mehr als 40 Jahre dauern, ehe Al Di Meola und sein Team an Archivaren jenen Mitschnitt aufbereiten konnten, um nun eine Fortsetzung zu liefern. Wie schon am Artwork zu erkennen ist, handelt es sich bei "Saturday Night In San Francisco" in der Tat um die Aufzeichnung des am "Tag danach", also am Nikolaustag 1980, aufgenommenen Konzertes der der Herrschaften.

Das "Warfield Theater" dürfte dabei ähnlich voll gewesen sein wie am Tag davor. Zumindest läßt die Publikumsreaktion zwischen den Songs darauf schließen. Das Publikum war ganz offenbar dermaßen beeindruckt vom Vortag, daß nur ganz selten während der Vorträge selbst Applaus aufbraust. Wohl auch aus Respekt, um die Künstler nicht zu irritieren. Nach Beendigung des jeweiligen Musikstücks dagegen hat sich die Zuseherschaft dann von nichts und niemandem mehr zurückhalten lassen, und tat seiner Begeisterung offen kund.

Diese ist auch nachvollziehbar, denn sowohl die als Trio zur Aufführung gelangten Kompositionen wie etwa ›Splendido Sundance‹ oder ›Meeting Of The Spirits‹ sorgen zunächst eher für beeindrucktes Staunen, ehe man es wagt lauthals in Jubel auszubrechen. Ebenso natürlich aber auch jene Nummern, die von den Protagonisten jeweils im Alleingang aufgeführt wurden. Daß dabei der Background und die Spieltechnik des Einzelnen mehr im Vordergrund stehen, ist logisch, in den Kontext dieses Konzertabends passen aber natürlich auch McLaughlins ›One Word‹, die von Al Di Meola als Solist dargebotene ›Trilogy Suite‹ und das feurige ›Monasterio de Sal‹, mit dem Paco de Lucía einen Hauch spanische Exotik ins ferne Kalifornien transferierte.

Mit einer zwar kurzen, aber unglaublich intensiven Darbietung von ›Orpheo Negro‹ wird das insgesamt knapp 50 Minuten andauernde Spektakel, das von den zur Einleitung gesprochenen Worten des nicht minder legendären Bill Graham eröffnet wurde, beendet.

Ein Genuß, für den man sich aber definitiv Zeit und die entsprechende Muße nehmen muß, um in der Welt dieser drei Künstler auch ankommen zu können.


Walter Scheurer

 
Al Di Meola/John McLaughlin/Paco de Lucía im Überblick:
Al Di Meola/John McLaughlin/Paco de Lucía – Saturday Night In San Francisco (Rundling-Review von 2022 aus Online Empire 92)
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