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Jorn – Over The Horizon Radar

FRONTIERS RECORDS/SOULFOOD

Da Jorn uns in den letzten Jahren "nur" die Compilation-Box »50 Years On Earth«, den zweiten Teil seiner Coverversionen-Sammlung »Heavy Rock Radio« sowie den Live-Dreher »Live On The Road« aufgetischt hat, machten sich einige seiner Fans schon Sorgen, wie es denn um den Mann bestellt ist. Ebenso stand die Frage im Raum, wann denn endlich wieder frisches Studiomaterial zu hören wäre.

Doch keine Bange, der norwegische Workaholic scheint in blendender Verfassung zu sein, zumindest läßt das seine Form auf »Over The Horizon Radar« vermuten. Sein neues Werk kommt unter anderem in elegant blau getöntem Vinyl in Form einer Doppel-LP in die Läden, und weiß darüber hinaus, auch mit einer farbfrohen musikalischen Vorstellung zu gefallen.

Daß seine Stimme im Vordergrund steht, ist logisch, und auch vollkommen gerechtfertigt. Schließlich verfügt Jorn Lande über eines der ausdrucksstärksten Gesangsorgane der Gegenwart. Nicht nur im Hard/Heavy Rock-Sektor, wie die am Ende des Albums verewigte "Extended Version" von ›Faith Bloody Faith‹ unter Beweis stellt, die er im Vorjahr für den "Melodi Grand Prix", die norwegische Vorentscheidung für den Songcontest, komponiert hatte. Stilistisch erweist sich dieser Track jedoch als Ausnahme, denn »Over The Horizon Radar« ist erwartungsgemäß ein traditionell ausgerichtetes Hard Rock/Heavy Metal-Album geworden.

Und wie man es von diesem Mann gewohnt ist, macht er darauf auch keinerlei Hehl aus seinen Vorbildern, sondern versteht es einmal mehr, ausnahmslos Songs ins Leben zu setzen, die zwar sehr wohl von seiner Stimme geprägt und damit unverkennbar als "seine" zu identifizieren sind, dabei aber immer wieder Reminiszenzen erkennen zu lassen.

Wenig verwunderlich daher, daß es einmal mehr Ronnie James Dio ist, der einem in den Sinn kommt. An sein Werk sind unter anderem das vom Text her regelrecht sentimental anmutende ›Dead London‹ und das getragene, atmosphärisch angelegte ›One Man War‹ angelehnt. Da Jorn auf ewige Zeiten zu den Fans des kleinen Mannes mit der großen Stimme zählen wird, ist anzunehmen das der Skandinavier diesen Vergleich einmal mehr als Auszeichnung verstehen wird.

Als solche ist es auch gemeint, denn dem Timbre des unvergessenen Metal-Heroen kommen nur ganz wenige Kollegen dermaßen nahe. Doch nicht nur die Stimme selbst begeistert, auch die Tracks sind mehr als nur ordentlich ausgefallen.

Dadurch vergeht die Spielzeit geradezu wie im Flug. Für Abwechslung sorgen das variantenreiche Vortragstempo (›My Rock And Roll‹ tritt amtlich Popo) wie auch die Atmosphäre (›Ode To The Black Nightshade‹ sorgt für wohlige Gänsehaut) der jeweiligen Nummern. Der Gesang sorgt dabei nicht nur für internen Zusammenhalt, sondern einmal mehr auch für eine unverkennbare Note. Bravo!

Mal schauen, womit uns Jorn als nächstes überrascht. Eine abermalige Kooperation mit dem Kollegen Allen wär' mal wieder fein, oder?

http://www.jornlande.com/

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
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Jorn – Online Empire 82-Interview (aus dem Jahr 2020)
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