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Steve Vai – Inviolate
FAVORED NATIONS/MASCOT RECORDS/ROUGH TRADE
Nicht ohne Grund wird der US-Amerikaner respektvoll als "Hexenmeister" an der Gitarre bezeichnet. Doch wenn man sein neues Arbeitsgerät namens "Hydra", das er auf dem Cover zur Schau stellt, betrachtet, kann einem der Kerl regelrecht leidtun. Schließlich bedarf es dem Augenschein nach zumindest vier Hände, um dieses Monster einigermaßen zu beherrschen.
Für Steve Vai scheint das aber kein Problem darzustellen, schließlich war er es selbst, der dieses Gerät bei seinem "Werkzeuglieferanten" IBANEZ in Auftrag gegeben hat. Im programmatischen ›Teeth Of The Hydra‹ läßt er das Gerät nicht nur auf seine urtypisch filigrane Weise ertönen, durch die von Percussions und Tasteninstrumente erzielten "Rasselgeräusche" erhält die Nummer zusätzlich eine fast beklemmende Atmosphäre.
Generell läßt sich festhalten, daß Steve sein Arbeitsgerät keienswegs allein ins Rampenlicht stellt, sondern vielmehr den Song an sich. So kommt etwa ›Zeus In Chains‹ mit verqueren Zappa-esken Klangkaskaden ebenso aus den Boxen wie mit PINK FLOYD'schem Tiefgang, während ›Knappsack‹ (so nannten Steve und der ihn behandelnde Arzt Dr. Knapp jene Schlinge, in der seine operierte Schulter einige Zeit ruhen mußte), Metal-Riffs in chirurgischer Präzision mit Fusion-Sounds paart.
Noch abgefahrener klingt ›Candlepower‹, einer aus Technik und amtlicher Härte entstandenen Achterbahnfahrt der Gefühle. Auf der anderen Seite hat Mister Vai erneut aber auch vergleichsweise reduziertes, dem klassischen Hard Rock entlehntes Material wie ›Avalancha‹ im Programm, das für pures Headbang-Vergnügen sorgt.
Kurzum, der Mann weiß, wie vielschichtig ROCK ist, und noch vielmehr, wie weit man als Künstler an seinem Instrument gehen kann (oder besser gesagt: DARF!), damit das Rocken auch wirklich funktioniert!
gut | 10 |
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