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Beth Hart – A Tribute To LED ZEPPELIN
MASCOT RECORDS/ROUGH TRADE
Ihr Gefühl, mit Fremdkompositionen umgehen zu können, hat die US-Amerikanerin in der Vergangenheit schon mehrfach unter Beweis gestellt. So etwa auf dem zusammen mit Joe Bonamassa 2018 veröffentlichten Dreher »Black Coffee«, auf dem sie unter anderem Songs von Etta James, Steve Marriot und Edgar Winter interpretierte. Auch bei ihren Liveshows gab und gibt es immer wieder Coverversionen zu hören, unter anderem ›Whole Lotta Love‹. Dieser Track stellte gewissermaßen auch die Basis für vorliegendes Album dar. Schließlich hatte Beth den Produzenten Rob Cavallo bei den Aufnahmen zu ihrem letzten Studioalbum »War In My Mind« mit einer als Aufwärmübung für ihre Stimmbänder gedachten A capella-Version davon schwer beeindruckt.
Von seiner, Idee ein Album ausschließlich mit LED ZEPPELIN-Songs aufzunehmen, war die Dame zunächst allerdings nicht wirklich begeistert. Sie war der Meinung, daß man für die Umsetzung des Materials entsprechend wütend sein müßte, sie jedoch seit geraumer Zeit medikamentös so eingestellt ist, daß genau das nicht passiert. Doch die Pandemie brachte ihr auf natürlichem Weg jene Aggression, die nötig war, und so kam es, daß Beth sich an Rob und seinen Kollegen Doug McKean mit der Bitte wandte, man möge ihr die für ein solches Werk ausgewählten Songs zukommen lassen. Die Nummern waren sogar schon bereits mit Orchester-Arrangements versehen, und von Rob, der einige Gitarrenpassagen übernommen hatte, und einer ganzen Schar an Gastmusikern (Gitarrist Tim Pierce, Bassist Chris Chaney, Keyboarder Jamie Muhoberac und die Schlagzeuger Dorian Crozier und Matt Laug) soweit vorbereit, daß sie nur noch den Gesang beisteuern mußte.
Den übernahm Beth schlußendlich mit Begeisterung und entsprechender Hingabe. Daß sie ihre Stimme von rauh bis zart in allen Facetten der Vortragskunst einzusetzen vermag, ist bekannt. Dementsprechend vermochte sie auch den LED ZEPPELIN-Tracks je nach Gangart die entsprechende Intonation zu verabreichen. Mit Bravour, denn ihr Vortrag erweist sich als durchweg brillant. Sei es nun rockig und heftig, wie im als Opener fungierenden ›Whole Lotta Love‹ oder ›Black Dog‹, oder aber gefühlvoll wie in ›Stairway To Heaven‹ oder der zum Hinknien schönen Version des an den Schluß gestellten ›Rain Song‹, der durch die orchestrale Umsetzung eine zusätzliche Dosis Emotionalität erhalten hat.
Fans von Beth Harts Edel-Röhre werden ebenso begeistert sein wie LED ZEPPELIN-Anhänger, denn dermaßen intensive Coverversionen von beispielsweise ›Kashmir‹ oder ›The Crunge‹ hat man wohl noch nicht oft gehört.
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