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  UE-Home → History → Online Empire 90 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → RECKLESS LOVE – »Turborider«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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RECKLESS LOVE – Turborider

AFM RECORDS/SOULFOOD

Diese Band galt lange Zeit als finnische Antwort auf die schwedischen Glam/Sleaze-Rockszene. Durchaus legitim dieser Vergleich, unter anderem, weil die Jungs ähnlich lässig zur Sache gingen wie beispielsweise CRASHDÏET, bei denen Olli Hermann, der Frontmann der Finnen eine Zeitlang sogar ausgeholfen hat.

Mit »InVader« versetzte das Quartett 2016 die Szene zuletzt in fröhliche Sleaze-Rock-Stimmung, danach wurde es für längere Zeit jedoch eigenartig still. Die Corona-Pause scheint das Quartett dazu genützt zu haben, den fünften Longplayer fertigzustellen, und dieser erweist sich von Anfang an als Überraschung.

Auf den ersten Eindruck zugegebenermaßen nicht zwingend als positive, denn der einst doch relativ harte, knackige Sleaze-Rock der Finnen ist Geschichte. Zumindest die musikalische Umsetzung davon, denn anstelle von deftigen Gitarren regiert auf ›Turborider‹ ein gewöhnungsbedürftiger Synthesizer-Sound das Bild. Natürlich sind Gitarren immer noch im Einsatz, im Vordergrund steht nun aber ein New Wave angehauchter Synth-Rock, der auch klangtechnisch auf 80er Jahre gebürstet wurde. Ebenso neu ist, daß sich im Verlauf der Spielzeit ein, den Kollegen von THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA nicht unähnlicher Melodic Rock/AOR-Sound zu vernehmen ist. Ein Schelm, wer denkt, die Finnen wären gerne ähnlich erfolgreich.

Völlig unverändert geblieben ist jedoch - zum Glück - das Gespür dieser Band für einprägsame Hooks und Melodien. Deshalb wird selbst der eingeschworene Sleaze-Rocker, so irritiert er zu Beginn dieser Scheibe auch aus der Wäsche geguckt haben mag, spätestens nach dem dritten Durchlauf nicht nur die permanent gute Laune dieser vier Burschen verinnerlicht haben, sondern zu Ohrwürmern wie dem Titeltrack, ›Eyes Of A Maniac‹, der geschmackvollen Interpretation von Ozzys ›Bark At The Moon‹ oder ›Outrun‹ abgehen und aus voller Kehle mitgrölen!

Keine Frage, »Turborider« ist definitiv anders als alles, was RECKLESS LOVE bisher gemacht haben. Man wird ihnen deshalb auch unterstellen, ein Album aufgenommen zu haben, mit dem der Mainstream geknackt werden soll. Eines jedoch bleibt unverändert, und das ist doch das Allerwichtigste: Diese Burschen wissen einfach, wie man zwingende Nummern schreibt!

http://www.facebook.com/recklesslove

gut 10


Walter Scheurer

 
RECKLESS LOVE im Überblick:
RECKLESS LOVE – InVader (Rundling-Review von 2016 aus Online Empire 66)
RECKLESS LOVE – Turborider (Rundling-Review von 2022 aus Online Empire 90)
RECKLESS LOVE – News vom 14.07.2008
Soundcheck: RECKLESS LOVE-Album »Reckless Love« im "Soundcheck Heavy 129" auf Platz 26
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