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BIG SCENIC NOWHERE – The Long Morrow

HEAVY PSYCH SOUNDS/CARGO

Die Zusammenarbeit von Gary Arce und Bob Balch scheint sich überaus inspirierend auf die beiden Musiker ausgewirkt zu haben. Die an sich bei YAWNING MAN und FU MANCHU tätigen Gitarristen haben nämlich die an sich erst seit 2019 existierende "Nebenbaustelle" BIG SCENIC NOWHERE gehörig vorangetrieben, und kredenzen mit »The Long Morrow« dieser Tage das bereits zweite Langeisen unter diesem Banner. Da zudem auch bereits zwei EPs eingespielt wurden, ist davon auszugehen, daß es diesem Unternehmen weder an Ideen noch an Arbeitseifer mangelt. Allerdings muß man sehr wohl hinzufügen, daß die Songs von »The Long Morrow« im Prinzip schon vor mehr als zwei Jahren, konkret während den Sessions für »Lavender Blues« im November 2019, entstanden sind.

Doch das kann die Qualität der Tracks nicht im geringsten vermindern. Wie auch? Die beiden Recken waren schließlich mit Herzblut und Hingabe am Werken, und zudem schlau genug, nicht alles auf einmal zu veröffentlichen, sondern im Oktober 2020 erst einmal die erwähnte EP zu veröffentlichen, und einen geeigneten Zeitpunkt für das Langeisen abzuwarten.

Die fünf "neuen" Nummern stellen daher logischerweise auch die unmittelbare Fortsetzung von »Lavender Blues« dar, und sind sowohl stilistisch wie auch von der Stimmung her ähnlich angelegt. Zusammen mit Schlagzeuger Bill Stinson, der ebenso bei YAWNING MAN aktiv ist, und MOS GENERATOR-Oberhaupt Tony Reed am Mikro, haben Gary und Bob im Rahmen der dreitägigen Sessions also eine ganze Menge Tracks zur Veröffentlichungsreife gebracht.

Respekt gebührt dem Quartett auch, weil keine der Hauptbands als eindeutige Referenz auszumachen ist, sondern offenbar ein gemeinsamer Nenner gefunden werden konnte. Klar ist Tonys warme, soulige Stimme ebenso prägnant und prominent vertreten wie die Schwere des FU MANCHU-Sounds und die Gelassenheit und das psychedelische Element von YAWNING MAN. Es ist wohl eine Kunst, das alles nicht nur unter einen Hut zu bringen, sondern eine in sich stimmige Mixtur daraus entstehen zu lassen. BIG SCENIC NOWHERE beherrschen diese aber fraglos.

Die für derlei Sounds verhältnismäßig kurzen, und überraschend eingängigen (›Murder Klipp‹ fräst sich sofort ins Langzeitgedächtnis!) ersten vier Nummern der Scheibe lassen sich daher fraglos als gelungene Vorstellung verbuchen. Als Oberhammer entpuppt sich jedoch der an den Schluß gestellte Titelsong. In diesen 20 Minuten ergießt sich, unterstützt von Reeves Gabrels an der dritten Gitarre und Per Wiberg an der Orgel, ein Schwall an unterschiedlichen Stilmitteln über den Hörer, die jedoch stringent zusammengefügt wurden. Von dezenten Space Rock-Versatzstücken über erdigen Blues, Psychedelic, Stoner und Desert Rock wird hier im Prinzip alles geboten, das der Fan von den Referenzbands her kennt. Daß sich die beiden Kollegen an den Sechssaitigen dabei auch noch mehrfach als überaus kompetente Solisten bemerkbar machen, sollte nun endlich auch die Classic Rock-Liebhaber auf diese Formation aufmerksam machen. Yezzz!

http://www.facebook.com/bigscenicnowhere/

beeindruckend 13


Walter Scheurer

 
BIG SCENIC NOWHERE im Überblick:
BIG SCENIC NOWHERE – The Long Morrow (Rundling-Review von 2022 aus Online Empire 90)
BIG SCENIC NOWHERE – Vision Beyond Horizon (Rundling-Review von 2020 aus Online Empire 83)
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