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BUFFALO REVISITED – Volcanic Rock Live

RIPPLE MUSIC (Import)

Wie der Titel und der mittlerweile erweitert verwendete Bandname erahnen lassen, handelt es sich hierbei um das erste Livealbum einer Band namens BUFFALO. Die zählt in Australien zu den Urvätern der Szene und hat zwischen 1972 und 1977 fünf Tonträger veröffentlicht. Damit war die Truppe, zu deren Gründungsmitgliedern unter anderem der spätere ROSE TATTOO-Gitarrist Pete Wells als Bassist zählte, überaus erfolgreich.

Der Ruf als Legende in der Heimat fußt logischerweise nicht nur auf den mehr als nur ordentlichen Verkaufszahlen der Tonträger, sondern auch am Umstand, daß BUFFALO in den 70er Jahren bei etwaigen Shows für schweißgebadete Fans in ebensolchen Clubs sorgten. Zumeist als Headliner rund um ihre Heimatstadt Sydney, aber auch als Supportact renommierte Größen, wie etwa BLACK SABBATH, die man 1973 auf deren Australien-Tournee zu »IV« als Supportact begleiten durfte.

Als die Band 1977 aufgelöst wurde, verstreuten sich die Musiker nicht nur sprichwörtlich in alle Himmelsrichtungen. Sänger Dave Tice etwa verschlug es nach Großbritannien, wo er sein Glück bei THE COUNT BISHOPS versuchte. Lange hielt er es jedoch nicht im UK aus, weshalb er alsbald wieder in die Heimat zurückkehrte, und als Solokünstler sowie mit THE HEADHUNTERS unterwegs war. Da in der letzten Dekade die Rufe nach einer Reunion von BUFFALO immer lauter wurden, versuchte Dave sein Bestes, und fand schließlich interessierte, mehrheitlich wesentlich jüngere Musiker, um den Bandbetrieb wieder aufzunehmen. Aus Respekt vor der Legende und seinen Ex-Kollegen benannte er das Unternehmen jedoch kurzerhand in BUFFALO REVISITED um, und legte mit dem frisch zusammengestellten Quartett los.

Mit Erfolg, denn die Shows in den australischen Metropolen Sydney, Brisbane und Melbourne, bei denen ausnahmslos Songs der ersten drei BUFFALO-Alben gespielt wurden, waren überaus erfolgreich. Fast schon logisch daher, daß nun das erste Album der neuen Formation folgt.

Dabei handelt es sich jedoch nicht um frisches Material, sondern, wie eingangs erwähnt, um einen Livemitschnitt. Dieser stammt vom Auftritt der Band anläßlich des 45. Jubiläums der Scheibe im "The Bald Faced Stag Hotel" in Sydney, und wurde von Kent Stump (WO FAT) produktionstechnisch betreut und abgemischt. Die sechs Songs von »Volcanic Rock« wurden in der ursprünglichen Reihenfolge dargeboten, mit dem einzigen Unterschied, daß aus den beiden letzten Tracks in der Live-Darbietung ein knapp achtminütiges Medley wurde. Da die beiden Nummern ›Pound Of Flesh‹ und ›Shylock‹ aber ohnehin perfekt zueinander passen, und auch nahtlos ineinander übergehen, wäre es wohl nicht einmal aufgefallen, wenn man einen der beiden Titel nicht erwähnt hätte. Da die Band damit zudem ihren Status, als erste Stoner Rock/Doom/Proto-Metalband Australiens zu gelten, auf beeindruckende Manier unter Beweis stellt, schließt sich gewissermaßen ein Kreis.

Denn die Songs lassen sich allesamt irgendwo im erwähnten Graubereich zuordnen. Mal geht es ein wenig hurtiger und deftiger zur Sache (›Sunrise (Come My Way)‹, ›Til My Death‹), mal fast schon mit stoischer Ruhe (›Freedom‹) und, wie in ›The Prophet‹ deutlich wird, mit verfrühten, freundlichen Grüßen in Richtung jener Kollegen, die anderthalb Dekaden später mit ihren Sounds von der aus der Mojave-Wüste aus die Rockwelt zu erobern begannen.

»Volcanic Rock Live« ist also definitiv als musikhistorisch wichtiges Album zu bezeichnen. Und darüber hinaus eventuell auch als eines, das den Neustart einer wiederbelebten Band markiert, denn wer weiß schon, was da noch kommt...

http://www.facebook.com/buffalorevisited/


Walter Scheurer

 
BUFFALO REVISITED im Überblick:
BUFFALO REVISITED – Volcanic Rock Live (Rundling-Review von 2022 aus Online Empire 90)
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