UNDERGROUND EMPIRE the ONLINE EMPIRE-Titel
  UE-Home → History → Online Empire 89 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → OBLIVION KNIGHT – »Forgotten Realm«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

last Index next

OBLIVION KNIGHT – Forgotten Realm

ARKEYN STEEL RECORDS (Import)

Es gibt wohl nur wenige Bandnamen, die das Sammlerherz stärker in Aufruhr versetzen als diesen. Die einzigen beiden Tondokumente, ein selbstbetiteltes Demo aus dem Jahr 1987 und das »Forgotten Realm« benannte Demotape, das knapp drei Jahre später aufgenommen wurde, gelten schließlich seit langer Zeit als nur ganz schwer aufzutreibende Raritäten. Die von den beiden ursprünglich aus Alabama stammenden, jungen Musikern Steve Sexton und Chris Camp gegründete Formation, zählt mit zu den am häufigsten genannten Namen, wenn von der sich in den 80ern entwickelnden Metalszene in Texas die Rede ist. Dorthin, konkret nach San Antonio, verschlug es die beiden Jungs nämlich, in der Hoffnung geeignete Mitstreiter zu finden. Hintergrund war, daß Steve und Chris eine Band vorschwebte, mit der sie ihre Idee von Heavy Metal umzusetzen imstande waren.

Kontakte nach Texas hatten sie durch Tapetrading bereits geknüpft, und es sollte auch nicht allzu lange dauern, ehe sie sich mit Ken Ortiz und Mike Soliz zusammentaten, um OBLIVION KNIGHT zu gründen. In weiterer Folge spielte das Quartett, in dem Chris die Sechssaitige, und Steve die dicken Saiten bediente, das erwähnte, selbstbetitelte Demo ein. Die vier Nummern lassen sich retrospektiv betrachtet als Progressive/Power Metal bezeichnen, damals wurde der Stil der, wie es bei diversen anderen Formationen aus diesem Bundesstaat auch der Fall war, schlicht als "Texas Metal" bezeichnet.

Geprägt waren die Nummern nicht nur von der überaus abgedrehten Vorstellung der Band, die im Instrumental ›The Omega‹ ihren diesbezüglichen Höhepunkt fand, sondern auch von der ausdrucksstarken Stimme von Mike. Der immer noch bei MILITIA tätige Sänger galt in jener Zeit als eine der talentiertesten. Kein Wunder, daß Mike kurzzeitig auch von WATCHTOWER abgeworben wurde, und das ebenfalls 1987 von ihm eingesungene »The Damage Is Done«-Demo von ASSALANT auch heute noch als Kultobjekt betrachtet wird.

OBLIVION KNIGHT kehrte Mike aber ebenso wie Ken nach dem ersten Demo den Rücken zu. In Keith Ciaramello als Schlagzeuger und dem zuvor bei MAJESTY, aus denen bekanntermaßen DREAM THEATER hervorgegangen sind, tätigen Chris Collins, fand man aber recht rasch Ersatz. Da Ideen für Songs offenbar in Hülle und Fülle vorhanden waren, ging es recht flott wieder ins Studio, um jene vier Nummern sowie das Intro ›Vision‹ aufzunehmen, die als »Forgotten Realm« zum Kulttape werden sollten. Der Rest ist Geschichte. Das Demo selbst ist, wie auch der Erstling, längst zu einem gesuchten Sammlerstück geworden und wird kultisch verehrt. Zwar hat vor einigen Jahren das griechische Label STEEL LEGACY eine »Oblivion Knight« betitelte Compilation mit beiden Demos aufgelegt, da diese Auflage aber auch limitiert war, hat sich an der Verfügbarkeit von »Forgotten Realm« nicht allzu viel verändert.

Anzunehmen daher, daß auch die, klangtechnisch von Kostas Scandalis im "Infinity Studio" in Thessaloniki, sehr respektvoll aufbereitete Neuauflage aus dem Hause ARKEYN STEEL demnächst vergriffen sein wird. Wohl auch deshalb, weil man tief in den Archiven wühlte und bislang unveröffentlichte Versionen der »Forgotten Realm«-Tracks sichern konnte.

Diese, von Stefan höchstpersönlich ausgebuddelten und bereitgestellten (Danke dafür, Herr Kollege - im Namen aller "Schatzsucher") Instrumentals, entstanden in jenen Tagen, als man mit Brian Kibekinski einen zweiten Gitarristen in die Band zu integrieren versuchte. Da es dazu aber nicht mehr kommen sollte, dürfte es sich dabei wohl um die einzigen Aufnahmen in dieser Form handeln.

Definitiv ein weiterer Grund mehr, sich umgehend dieses Gerät anzuschaffen, das von einem fettem Booklet, in dem neben allen Texten, jede Menge unveröffentlichtes Photomaterial sowie eine detaillierte Bandhistory enthalten sind, komplettiert wird.

Must-Have!


Walter Scheurer

 
OBLIVION KNIGHT im Überblick:
OBLIVION KNIGHT – Forgotten Realm (Demo-Review von 1990 aus Metal Hammer 17-18/90)
OBLIVION KNIGHT – Forgotten Realm (Demo-Review von 1990 aus Underground Empire 2)
OBLIVION KNIGHT – Forgotten Realm (Rundling-Review von 2021 aus Online Empire 89)
OBLIVION KNIGHT – Underground Empire 1-Interview (aus dem Jahr 1989)
OBLIVION KNIGHT – Underground Empire 4-"Demoklassiker"-Artikel (aus dem Jahr 1991)
OBLIVION KNIGHT – ''US Metal Vol. 3''-Special (aus dem Jahr 1999)
OBLIVION KNIGHT – Online Empire 4-"Shirt Story"-Artikel (aus dem Jahr 2000)
OBLIVION KNIGHT – News vom 27.04.1990
© 1989-2024 Underground Empire


 
OBLIVION KNIGHT im Überblick:
OBLIVION KNIGHT – Forgotten Realm (Demo-Review von 1990 aus Metal Hammer 17-18/90)
OBLIVION KNIGHT – Forgotten Realm (Demo-Review von 1990 aus Underground Empire 2)
OBLIVION KNIGHT – Forgotten Realm (Rundling-Review von 2021 aus Online Empire 89)
OBLIVION KNIGHT – Underground Empire 1-Interview (aus dem Jahr 1989)
OBLIVION KNIGHT – Underground Empire 4-"Demoklassiker"-Artikel (aus dem Jahr 1991)
OBLIVION KNIGHT – ''US Metal Vol. 3''-Special (aus dem Jahr 1999)
OBLIVION KNIGHT – Online Empire 4-"Shirt Story"-Artikel (aus dem Jahr 2000)
OBLIVION KNIGHT – News vom 27.04.1990
© 1989-2024 Underground Empire


last Index next

Stop This War! Support The Victims.
Button: here