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ELECTRIC GUITARS – Freewheeler

MIGHTY MUSIC/SOULFOOD

Auch wenn der Bandname nur sehr mäßig originell klingt, viel eindeutiger kann man nicht kolportieren, worum es geht. Das von den dänischen Saitenprofis Soren Andersen (der sowohl als Produzent wie auch als Musiker ein gefragter Mann ist, und zuletzt in der Band von Glenn Hughes tätig war) und Mika Vandborg (der unter anderem immer noch Mitglied bei GNAGS ist, einer der dienstältesten dänischen Rockbands überhaupt) ins Leben gerufene, seit mehreren Jahren durchaus erfolgreich geführte Unternehmen, liefert jedoch auch auf seinem inzwischen vierten Longplayer keine selbstverliebten Exzesse an den Arbeitsgeräten.

Die Protagonisten haben das längst nicht nötig, sondern setzen nach wie vor auf handgemachten, traditionsbewußten Hard Rock und offerieren einmal mehr durchweg eingängige Songs. Das stilistische Spektrum reicht dabei vom riffbetonten Hard Rock der kantigen Art bis hin zum Power Pop in US-typischer Spielweise. Da das Songmaterial durch variantenreiches Vortragstempo auch sehr abwechslungsreich gestaltet werden konnte, läßt sich »Freewheeler« als locker-flockiges, jederzeit leicht konsumierbares Album bezeichnen. Mehr dürfte das Quartett auch gar nicht auf der Agenda gehabt haben. Vielleicht noch, daß die Nummern allesamt live funktionieren werden. Das steht außer Frage, doch auch auf Tonträger verfehlen die Tracks ihre Wirkung nicht. Zum einen, weil die beiden Recken aufgrund ihrer Routine natürlich ganz genau wissen, wie Songwriting in dieser Güteklasse läuft. Zum anderen aber auch, weil sie nicht davor zurückschrecken, ihre Inspirationsquellen offen zur Schau zu stellen, und sich so für eine gar nicht mal so kleine Zielgruppe interessant gemacht haben.

Im Gegenteil, schließlich lassen der Opener ›Dopamine‹ und das groovend-swingende ›Zero Four‹ an D-A-D denken, während ›Hot Blooded Woman‹ und ›The Rainbow‹ eine ähnlich elegante Coolness offerieren wie CHEAP TRICK. Auch beim Titeltrack hält man sich nicht sonderlich bedeckt, sondern läßt einen amtlichen Riff-Rocker mit AC/DC-Schlagseite aus den Boxen. Noch deutlicher nach der Einflußquelle tönt da nur noch ›Cut Loose‹. Damit verbeugen sich ELECTRIC GUITARS ganz offenkundig, auch was den Gesang betrifft, ganz tief vor Phil Lynott. Feine Sache, so macht man sich sympathisch!

Natürlich gibt es innovativere Scheiben als »Freewheeler«, für kurzweilige Unterhaltung und gepflegte G.I.T.A.R.R.E.N.-Rock-Unterhaltung ist aber definitiv gesorgt. Die Zielgruppe wird das bestimmt zu schätzen wissen.

http://www.electricguitars.dk/

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
ELECTRIC GUITARS im Überblick:
ELECTRIC GUITARS – Freewheeler (Rundling-Review von 2021 aus Online Empire 89)
ELECTRIC GUITARS – String Fever (Rundling-Review von 2016 aus Online Empire 66)
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