SAGA – Marathon
STEAMHAMMER/SPV
Es gibt Phänomene und Tatsachen in der Rockszene, die scheinen einfach unbegreiflich zu sein. Zu diesen Phänomenen gehören mit Sicherheit die Kanadier SAGA. Seit mehr als 25 Jahren - also grob geschätzt jenem Zeitraum, in dem so manche der sogenannten "neuen Helden" noch nicht einmal das Licht der Welt erblickten - sorgen sie immer wieder für entzückte Gesichter.
Für alle, die die Band bis jetzt noch nicht kennen, vermutlich also die jüngere Generation, sei gesagt, daß SAGA irgendwo zwischen "klassischem" US-Radio-Rock und poppigem AOR mit dezenten Ausflügen ins Prog-Genre anzusiedeln sind. Das neue Album »Marathon« orientiert sich an den bandeigenen Klassikern der frühen Achtziger Jahre. Songs wie der Opener (und gleichzeitig Titelsong) überzeugen durch Hooklines, Melodien und Refrains die bereits nach dem ersten Durchlauf gnadenlos in den Gehörgängen haften bleiben.
Wie immer brillant: Ausnahme-Sänger Michael Sadler, der die teilweise doch recht getragenen Kompositionen, durch seine Stimme zu veredeln weiß. Auch die abwechselnde Dominanz von Keyboards und Gitarren trägt zum Spannungsaufbau der Songs bei, so daß zu keiner Zeit Langeweile aufkommen mag.
Zwar sind die Kanadier absolut nicht headbangerkompatibel, aber man seiner Nackenmuskulatur doch auch einmal eine Ruhepause gönnen, oder?
ordentlich | 9 |