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  UE-Home → History → Online Empire 88 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → THE COLD STARES – »Heavy Shoes«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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THE COLD STARES – Heavy Shoes

MASCOT RECORDS/ROUGH TRADE

Diese "Band der Arbeiterklasse" (O-Ton Band) benötigt für die Umsetzung ihrer Songs lediglich Schlagzeug, Gitarre und Gesang. Der minimalistischen Instrumentierung zum Trotz, ist die Wirkung der Songs von THE COLD STARES jedoch riesengroß. Die beiden aus dem Bundesstaat Indiana stammenden Musiker Brian Mullins und Chris Tapp lassen sich für ihre Songs nämlich keinerlei Fantasiegeschichten einfallen, sondern sind vielmehr bestrebt, uns mit ihren Texten an ihrem Privatleben teilhaben zu lassen.

Das klingt auf den ersten Blick hin vielleicht eher unspektakulär, paßt allerdings verdammt gut zum musikalischen Vortrag. Da den beiden jungen Männern bereits zahlreiche Schicksalsschläge widerfahren sind, und sie noch nicht einmal ihre Kindheit an der Sonnenseite des Lebens verbringen durften, erklären sich die teils nachdenklichen, durchweg tiefgehenden Texte recht rasch. Ebenso die Umsetzung in musikalischer Form, denn daß Mullins und Tapp den Blues nicht nur sprichwörtlich haben, sollte kaum verwundern. Daß sie diesen jedoch trotz jeder Menge "Dreck" und mitunter bis zum Anschlag verzerrten Fuzz-Gitarren auf eigentlich sehr elegante Weise kredenzen, spricht für die Kompetenz der beiden Musiker.

Die zwölf Songs des mittlerweile vierten Albums des Duos wurden von der britischen Blues-Schule ebenso inspiriert wie von den Großmeistern der Heimat. Im Verlauf der Spielzeit gibt es darüber hinaus aber auch jede Menge an kantigem Rock mit lässigem Garagen-Flair, Desert sowie Stoner Rock-Zitate und vereinzelte Southern Rock-Passagen zu vernehmen.

Ein abwechslungsreicher Vortrag ist dadurch zwar ohnehin gewährleistet, da THE COLD STARES aber obendrein auch noch ein geschicktes Händchen für die Titelreihenfolge unter Beweis stellt, ist ein mehr als nur kurzweiliges Hörvergnügen gesichert. »Heavy Shoes« erweist sich aber nicht nur als emotionale Achterbahnfahrt, sondern scheint tatsächlich als solche angelegt worden zu sein.

So folgt etwa auf den flotten, eröffnenden Titelsong mit ›40 Dead Men‹ ein vergleichsweise derber, in Richtung Doom tendierender Stoner-Brocken. Der wiederum wird von ›Take This Body From Me‹ abgelöst, einem Track, aus dem FREE nicht nur aus den Riffs, sondern auch aus dem beseelten Gesangsvortrag als Vorlage herauszuhören ist. Im weiteren Verlauf der Spielzeit sind auch noch Reminiszenzen an LED ZEPPELIN (vor allem in ›Prosecution Blues‹), Rory Gallagher, Jonny Cash und LEDFOOT zu vernehmen. Auch der für Memphis typische Sound läßt sich als Inspiration nicht abstreiten. Kein Wunder, hat man doch das dortige "Sam Phillips Recording Studio" für die Aufnahmen ausgewählt. Die gelungene Produktion rundet »Heavy Shoes« auch gelungen ab und macht den Dreher zu einem, den man als Classic Rock-Liebhaber kennen sollte!

https://www.thecoldstares.com/

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
THE COLD STARES im Überblick:
THE COLD STARES – Heavy Shoes (Rundling-Review von 2021 aus Online Empire 88)
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