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CHAOS OVER COSMOS-CD-Cover

CHAOS OVER COSMOS

The Silver Lining Between The Stars

(7-Song-Digital-Release: € 7,-)

Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, daß Rafal Bowman auch auf dem dritten Langeisen dieses Unternehmens für den Großteil der Songs und sämtliche Instrumente verantwortlich war, drängt sich die Frage auf, ob es sich bei CHAOS OVER COSMOS nicht doch um sein Soloprojekt handelt. Der gute Mann selbst spricht nämlich von einer Band, auch wenn er auf »The Silver Lining Between The Stars« mit KC Lyon lediglich einen einzigen Kooperationspartner hatte. Da KC jedoch nicht nur als Sänger und Texter fungierte, sondern Rafal auch tatkräftig als Komponist unterstützt hat, ist der Ansatz des Multi-Instrumentalisten Bowman zumindest nachvollziehbar.

Tatsache ist auch, daß Rafal nicht nur ein talentierter Musiker ist, sondern ganz offenbar auch ein sehr ambitionierter. Mit »The Silver Lining Between The Stars« erscheint nämlich das bereits dritte Langeisen innerhalb von nur drei Jahren unter dem Banner CHAOS OVER COSMOS. Da die Diskographie darüber hinaus auch noch zwei EPs enthält, dürfte klar sein, daß Ideenmangel kein Thema hier sein kann.

Selbstredend auch auf dem aktuellen Dreher nicht. Eher das Gegenteil, denn vor allem in den beiden Longtracks ›Violent Equilibrium‹ und ›The Sins Between The Stars‹, die an den Anfang und das Ende der Scheibe gestellt wurden, läßt Rafal nicht nur seiner Kreativität, sondern auch seinem Instrumentarium freien Lauf.

Während der Opener zunächst noch wirkt, als ob man in erster Linie damit beschäftigt wäre, dem Bandnamen alle Ehre zu machen, erweist sich das Finale, trotz nicht von der Hand zu weisender klanglicher Ähnlichkeit, zumindest als einigermaßen zugänglich. Durchaus denkbar, daß sich bis dahin ein gewisser Gewöhnungseffekt eingestellt hat. Die von CHAOS OVER COSMOS dargebotene Mixtur wirkt im Verlauf der Spielzeit aber definitiv nicht mehr ganz so hektisch und frickelig wie am Anfang.

Die kürzer gehaltenen Nummern ›The Last Man In Orbit‹ und ›Control ZED‹ kommen auf jeden Fall weniger stressig aus den Boxen. Selbst wenn sich auch aus diesen vom rasanten Prog-Metal über Melodic Death und Modern Metal sowie jede Menge an "Core" heraushören läßt. Das trifft auch auf den Gesang zu, der, wohl je nach Bedarf, entsprechend derb vorgetragen wird. KC liefert auch sicher keine schlechte Leistung, kann allerdings auch nicht wirklich überzeugen.

Doch auch das stört gar nicht so sehr. Viel schwerer zu verdauen als die abgefahrene Melange selbst, ist nämlich der Sound. Da auf »The Silver Lining Between The Stars« sowohl die Gitarre (die mitunter Riffs und Läufe in Manier der schnellsten DRAGONFORCE-Nummern aufweist) als auch die Keyboards durch die Bank steril klingen. Da auch der maschinell generierte Drum-Sound alles andere als "beseelt" klingt, verbreitet dieses Album in Summe einen ähnlichen Charme wie die Hintergrundmusik für ein Computerspiel. Daran ändert leider auch die mehr als nur respektable Leistung von Rafal an den Saiteninstrumenten nichts.

http://www.facebook.com/chaosovercosmos/

alles andere als beseelt


Walter Scheurer

 
CHAOS OVER COSMOS im Überblick:
CHAOS OVER COSMOS – The Silver Lining Between The Stars (Do It Yourself-Review von 2021 aus Online Empire 88)
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