SECTION 16 – Identity Crisis
DCA (Import)
Die Geschichte der US-Truppe PSŸCO DRAMA gab zu einigem Frust Anlaß: Mit ihrem 1994er Debut »The Illusion« vollbrachten sie eine der besten progressiven Metalplatten, die genau das bot, was QUEENSRŸCHE seit mittlerweile fast zehn Jahren nicht mehr auf die Reihe kriegen. Dennoch fühlte sich die Band berufen, auf dem 1997er Nachfolger »Bent« moderne Einflüsse geltend zu machen und schossen sich damit umgehend selbst ins Abseits. Die Auflösung, die nach etlichen Umbesetzungen einige Monate später zu vermelden war, schien nur die logische Konsequenz zu sein.
Doch kurze Zeit später rappelte sich Sänger Corey Brown wieder hoch und rief SECTION 16 ins Leben. Als Verstärkung engagierte er Toby Kinnaman (g) sowie Ian Ringler (b), die beide schon zum letzten DRAMA-Line-up gehört hatten, und buddelte außerdem Hercules Castro aus, der auf »The Illusion« die Klampfe bedient hatte. Seine Zielsetzung war es jedoch nicht, sich auf die ursprünglichen Stärken von PSŸCO DRAMA zu besinnen. Zwar blitzt gelegentlich das alte Prickeln auf (›Alone‹), doch zweifelsohne haben für SECTION 16 Bands wie TOOL und Konsorten in Sachen Einfluß den gleichen Stellenwert wie QUEENSRŸCHE. Leider mutet diese Mixtur auf »Identity Crisis« nicht in allen Belangen überzeugend an; die famose Stimme von Corey und der unnachahmliche Gitarrengroove eines Hercules Castro lassen die Scheibe zwar aus der gesichtslosen Massenware herausragen, alle kreativen Dämme sind bei SECTION 16 indes noch nicht gebrochen.
annehmbar | 7 |