UNDERGROUND EMPIRE 7-Datasheet |
Contents: DIE ÄRZTE-Rundling-Review: »Die Bestie in Menschengestalt« |
Date: 10.04.1994 (created), 11.12.2021 (revisited), 22.01.2022 (updated) |
Origin: UNDERGROUND EMPIRE 7 |
Status: published |
Task: from paper to screen |
Availability: original printed issue sold out! Several earlier issues still available; find details here! |
Comment: Bewertung aus heutiger Sicht: 12 Zusätzlicher Kommentar:
»Die Bestie in Menschengestalt« halte ich immer noch für eine rundum geile ÄRZTE-Platte, doch meine Bewertung war seinerzeit doch etwa zu hochgegriffen. |
Supervisor: Stefan Glas |
DIE ÄRZTE – Die Bestie in Menschengestalt
METRONOME MUSIK GmbH
Auch auf die Gefahr hin, daß es keine Sau interessiert: Ich hab' den Hausarzt gewechselt. Ich hab jetzt gleich drei Docs, und die stehen bei mir als »Die Bestie in Menschengestalt« im Schrank und können mich bei Bedarf jederzeit kurieren. Ihr Wissen ist unerschöpflich, ihre Tricks und Kniffe unbeschreiblich. Hier nur ein kleiner Ausschnitt aus ihrem Repertoire:
Der ›Schrei nach Liebe‹ als Opener ist so ziemlich der krasseste Beitrag zum Thema "Rechtsradikalismus", so knallhart, daß es bestimmten Zeitgenossen eigentlich nicht am Arsch vorbeigehen kann. Follow-up ›Schopenhauer‹ bietet dann Zynismus hoch unendlich, indem man reumütig die Verfehlungen der Vergangenheit bekennt und hoch und heilig verspricht, daß man ab sofort anständig sein will, brave Jungs ohne "Sex'n'Crime"-Intentitionen. Zum Beweis zeigt nicht nur das Covermännchen etliche "Zipfel", sondern man läßt im Booklet auch gleich mal die Hosen runter und präsentiert außerdem ein in wunderhübsches Magenta getauchtes weibliches Säugetier der Gattung Homo Sapiens mit opulenter Eva-Verkleidung aus der Frosch-oder-so-ähnlich-perspektive. Doch als Tribut an das Platzproblem springen wir nun an das Ende der Bestie, übergehen dabei auch den 95. Teil von ›Claudia‹, die sich jetzt trendgemäß wahrscheinlich mit einem Dino "beschäftigt", und kommen zu der leider gescheiterten Allianz zwischen den ÄRZTEN und den WILDECKER HERZBUBEN, obwohl deren lückenfüllende Erscheinung bei ›Wenn es Abend wird‹ sicher optimal gepaßt hätte. So müssen wir uns leider mit der bubigen Faxabsage begnügen.
Warum ich die ÄRZTE so geil finde? Bestimmt nicht, weil ihre Musik so anspruchsvoll, ausgefeilt, legendär, gekonnt, medizinisch ist, sondern weil sie unserer deutschen Spießergesellschaft den Stinkfinger zeigen und gerade erst recht so weitermachen und schließlich noch clever genug sind, eine Schweinekohle damit zu machen. Ich komme nicht umhin, den noch nie getragenen Hut zu ziehen.
genial | 18 |
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