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MARBIN
Fernweh
(10-Song-Digital-Release: 10,- US-Dollar)
Hierzulande wohl bislang vorwiegend in Jazzkreisen ein Begriff, hat sich die aus Chicago stammende Formation eben dort längst auch darüber hinaus einen guten Namen machen können. Allein der kreative Output ist beeindruckend, markiert der vorliegende Dreher doch die mittlerweile zwölfte Veröffentlichung von MARBIN. Eine weitere übrigens, in der die vor nicht einmal 15 Jahren von den beiden ursprünglich aus Israel stammenden Musikern Danny MARkovitch und Dani RaBIN gegründete Truppe erneut etwas liefert, das nicht sonderlich viel mit den vorherigen Scheibletten gemeinsam hat.
Auf »Fernweh« - ein Albumtitel, der wohl nicht nur meiner Wenigkeit sofort aus der Seele sprechen dürfte - versuchen sich die beiden Protagonisten nämlich an diversen Jazz-Standards, die sie in minimalistischer Instrumentierung (Markovitch ist am Saxophon, Rabin an der Gitarre zu hören, ansonsten war nur noch Bassist Jon Baddle im Studio mit dabei) darbieten.
Orientiert haben sie sich für ihre Darbietung am Gypsy-Jazz von Django Reinhardt und nicht zuletzt deshalb erwecken einige - der mir zugegebenermaßen zum Teil noch nicht einmal vom Titel her bekannten - Kompositionen in der Tat ein gewisses "Fernweh"-Gefühl, zumal ich vermeine, Elemente unterschiedlicher südosteuropäischer Folklore herauszuhören. Daß diese Musiker ihr Handwerk verstehen, braucht wohl erst gar nicht diskutiert zu werden (man höre nur den "Wettkampf" zwischen Saxophon und Gitarre in ›Georgia On My Mind‹), daß die Band wie auch dieses Album, hier bei uns nicht zwingend eine Zielgruppe finden werden, ebenso.
Wem es jedoch ab und an mal nach instrumentalen Jazz-Elaboraten der abgefahrenen Art gelüstet, ist hier definitiv richtig. Nicht zuletzt, weil einige der Darbietungen durchaus auch etwas für das Überdenken der Toleranzschwelle und der Stärkung des Nervenkostüms eines auf Rock geeichten Gewohnheitshörers beitragen können.
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zur Stärkung der Nerven empfohlen |
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