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STARLIGHT RITUAL (CDN) – Sealed In Starlight

TEMPLE OF MYSTERY RECORDS (Import)

STARLIGHT RITUAL dürften bislang zwar lediglich in Underground-Kreisen geläufig sein, für den nun vorliegenden ersten Longplayer sollte die Formation aus Montreal aber einen gehörigen Popularitätsschub erhalten. Gegründet 2014, lieferte die Truppe keine zwölf Monate später eine erste Talentprobe in Form einer selbstbetitelten EP. Darauf regierten zwar noch eher epische, zum Teil in Richtung Doom angelegte Sounds, doch schon auf der ein weiteres Jahr darauf aufgenommenen, zweiten EP »Age Of The Universe« orientierte sich der Fünfer mehrheitlich an klassisch-traditionellen Heavy Metal-Klängen. Diese durfte man in der Heimat auch bereits mehrfach als Supportact von namhaften Größen wie ANVIL, GRIM REAPER oder DIAMOND HEAD vorstellig machen.

Durchaus erfolgreich übrigens, denn die Band tankte dabei offenbar reichlich Selbstvertrauen und nahm sich deshalb alle Zeit dieser Welt, um die Songs ihres Erstlingsalbums startklar zu machen. Ob die Jungs dabei auf irgendwelche Hilfsmittelchen zurückgreifen haben müssen, weiß man zwar nicht, Tatsache ist aber, daß STARLIGHT RITUAL nach dem atmosphärischen Intro ›The Bell‹ den Turbo zünden und schon ›Marauders‹, der eigentliche Einstieg ins Geschehen, daran denken läßt, wie sich wohl eine Rudel Durcacell-Hasen nach einer Überdosis Red Bull verhalten würde.

Genauso wie diese haben die Kanadier, die zwar ab und an durchaus am Speed Metal kratzen, in Summe aber gar nicht einmal so viel Wert auf Überschallgeschwindigkeit gelegt, sondern legen lediglich mit einem unfaßbaren Energielevel los. Aber nicht nur die Dynamik beeindruckt, auch die Hingabe, mit der die Jungs ihren tief in den 80er verwurzelten, klassischen Metal darbieten.

Daß sie sich dafür an unterschiedlichsten Szenegrößen orientiert haben, mag zwar von nur geringem Innovationsgeist zeugen, ist allerdings nachvollziehbar. Die Neuerfindung des sprichwörtlichen Fahrrades steht schließlich nicht auf der Agenda der Frankokanadier. Wozu auch, STARLIGHT RITUAL lassen nicht nur einen kompetenten Vortrag vernehmen, sondern versteht es auch, die Songs mit einem gewissen Ohrwurmfaktor auszustatten.

Zwar mag die hohe, mitunter etwas heisere Stimme von "Damian Ritual" nicht jedermanns Geschmacksnerv treffen, an der Tatsache, daß seine Performance perfekt zu den hurtig angelegten Tracks paßt, ändert das aber nichts. Nach dem Opener und den beiden anschließenden Nummern ›One For The Road‹ - bei dem sich die Burschen für die Strophen doch ein wenig zu offensichtlich an ›Long Live Rock'n'Roll‹ orientiert haben - und ›Burning Desire‹, hat Damian den Zuhörer auf seiner Seite, denn er versteht es vollends, aus sich herauszugehen und mitzureißen.

Nicht ganz so sattelfest wirkt der Kerl lediglich in den eher getragenen Passagen, wie etwa im Titelsong. Der bringt zwar etwas "Abkühlung" und entwickelt sich nach einer atmosphärischen Einleitung zu einer episch angelegten achtminütigen Hymne, der Gesang wirkt dabei jedoch zu wenig ausdrucksstark und zu sehr auf Theatralik angelegt.

Das ist jedoch die Ausnahme, denn sowohl im knallharten Speed-Track ›The Riddle Of Steel‹ als auch im ACCEPT-igen Riff-Hammer ›Lunar Rotation‹ fügt sich Damian wieder deutlich besser ins Geschehen ein. Das gilt auch für das Finale in Form von ›Righteous Ones‹, das wir so ähnlich wohl auch auf einem der frühen ENFORCER-Alben beklatscht hätten. Gelungenes Longplay-Debut!

http://www.facebook.com/starlightritual

beeindruckend 12


Walter Scheurer

P.S.: Da die Vergangenheit von STARLIGHT RITUAL-Gitarrist J-F Bertrand Fragen offen läßt, was von seiner Mitgliedschaft bei der Neo-Nazi-Band BLUTSKRIEG herrührt, wo er unter seinem Künstlernamen "Athros" aktiv war, gingen wir der Thematik nach. J-F betonte dabei, daß er sich nie für Politik interssiert habe. Er hatte sich BLUTSKRIEG angeschlossen, als er noch in der Highschool war. Als die anderen Musiker sich in Nazis verwandelten, verließ er die Band sofort.


Stefan Glas

 
STARLIGHT RITUAL (CDN) im Überblick:
STARLIGHT RITUAL (CDN) – Sealed In Starlight (Rundling-Review von 2021 aus Online Empire 87)
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