PICTURE (NL) – Live In São Paulo (Doppel-Vinyl-LP)
DOC GATOR RECORDS (Import)
Wohl nicht zuletzt, weil die Niederländer seit jeher über einen bemerkenswerten Status in Südamerika verfügen, hatte sich die Formation dazu entschieden, ihre erste Live-DVD dort aufzunehmen. Konkret wurde eine Show der Herren am 16. Juni 2019 in São Paulo mitgeschnitten und unter dem Titel »Live In São Paulo« als DVD/CD-Package sowie Blu-ray/CD-Kombi-Pack aufgelegt. Da die Veröffentlichung durch das in Brasilien ansässige Label CLASSIC METAL erfolgte, nahm man bei uns nicht nur wenig Notiz davon, das Gerät war auch nicht ganz einfach zu bekommen.
Ein triftiger Grund für das Spezialitätenlabel DOC GATOR RECORDS, sich der Sache anzunehmen. Gut so, denn ab sofort gibt es »Live In São Paulo« erstmals auch hierzulande zu erstehen. Aber nicht wie ursprünglich, sondern als Vinyl-Doppel-Album in unterschiedlichen Farben und in limitierten Stückzahlen. Fans werden also sofort zuschlagen, dem Rest sei rasche Entscheidungsfreudigkeit ans Herz gelegt, um nicht zu kurz zu kommen. Ansonsten könnte einem nämlich eine in der Tat gelungene Livescheibe einer motivierten Band entgehen.
Das Quintett lieferte nämlich einen wirklich mitreißenden Auftritt, den die Fans auch entsprechend quittierten. Nachzuhören in mehrfach lautstark auf Tonträger verewigten Mitsingpassagen, zahlreichen Sprechchören und stadiontauglichen "Ole, Ole, Ole, Ole, PICTURE, Ole"-Fangesängen. Die Stimmung mag vielleicht auch deshalb so gewaltig gewesen sein, weil südamerikanische Fans ihre Begeisterung generell lauter und intensiver zum Ausdruck bringen als andere, die Party in der Hütte geht aber dennoch in erster Linie auf die Leistung der Band zurück.
PICTURE - zu jenem Zeitpunkt in der Besetzung Jan Bechtum und Appie de Gelder (g), Rinus Vreugdenhil (b), Laurens Bakker (d) und Ronald van Prooijen (v) aktiv - legten sich nämlich voll ins Zeug und lieferten ein um diverse Auszüge des zu jenem Zeitpunkt brandaktuellen Albums »Wings« erweitertes, formidables Klassikerprogramm.
Als Abräumer der Extraklasse erwiesen sich dabei einmal mehr Früh-80er-Perlen vom Schlage ›Eternal Dark‹, ›Heavy Metal Ears‹, ›Message From Hell‹ oder ›Diamond Dreamer‹. Doch auch zuvor noch nicht live vorgestelltes, neues Material wie ›Little Annie‹ oder ›Line Of Life‹ verursachten keinen merklichen Stimmungsabfall. Zwar hat man diese Tracks geschickt positioniert und zwischen diverse Kamellen der ersten vier Scheiben ins Programm genommen, zum Fortbestand der Party an jenem Abend trugen aber auch diese Tracks ihr Scherflein bei.
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