SCAR OF THE SUN – Inertia
NAPALM RECORDS/UNIVERSAL
Nach zwei in der Heimat durchaus populären Alben sowie Supportgigs für Größen wie ROTTING CHRIST und DARK TRANQUILLITY, legen die Griechen ihr bislang intensivstes Werk vor. Dieses wirkt auf den ersten Höreindruck hin zwar wie der zu erwartende Nachfolger zum 2016er Dreher »In Flood«, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung jedoch als weit mehr. Das Modern Metal-Gebäu mit mehrfach aufflackernden Reminiszenzen an Formationen wie SCAR SYMMETRY oder MERCENARY, wurde dafür zwar nur geringfügig verändert und ist nach wie vor nur schwierig in ein "Schublädchen" zu zwängen.
Die Intention der jungen Männer war offenbar ohnehin eine andere, nämlich mit dieser Scheibe etwas mitzuteilen. So läßt der Fünfer etwa im dreiteiligen ›Quantum Leap‹ die Geschehnisse in der Heimat während der Krise 2015 auf ergreifende Weise Revue passieren. Kein Wunder, daß sich Sänger Terry Nikas nach all dem Erlebten dabei so richtig die Seele aus dem Leib kotzt. Daß er aber sehr wohl auch anders kann, stellt er mit hingebungsvollen Klargesangspassagen unter Beweis, wie etwa in ›Singularity Collapse‹. Respekt!
gut | 10 |