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  UE-Home → History → Online Empire 88 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → LIQUID TENSION EXPERIMENT – »3«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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LIQUID TENSION EXPERIMENT – 3

INSIDE OUT RECORDS/SONY MUSIC

Lange Jahre mußte man annehmen, daß diese Prog-All-Star-Truppe, die Ende der 90er Jahre zwei geniale Instrumentalscheiben eingespielt hat, nie wieder ein Studioalbum veröffentlichen würde. Zu nahe läge man am Klang von DREAM THEATER, wurde verlautbart. Kein Wunder, zählten doch zu jenem Zeitpunkt tatsächlich drei der vier Musiker zu den US-Prog-Metal-Giganten.

Zwar wäre dieses Thema seit dem Ausstieg von Mike Portnoy beim "Traumtheater" vor knapp mehr als zehn Jahren, keines mehr gewesen, doch offenbar bestand noch kein Bedarf, LIQUID TENSION EXPERIMENT erneut an den Start zu bringen.

Seit im letzten Jahr allerdings Gerüchte bezüglich einer möglichen, abermaligen Kooperation der Herren John Petrucci und Mike Portnoy die Runde machten, kam Hoffnung auf. So gesehen überrascht es nicht mehr wirklich, nach mehr als zwei Dekaden doch noch ein entsprechend logisch wie konsequent »LTE 3« betiteltes Album in Empfang nehmen zu dürfen.

Wie kaum anders zu erwarten, schließt das Alleskönnerquartett (zur Erinnerung: DREAM THEATER-Tastenzauberer Jordan Rudess und der inzwischen fast 75-jährige, aber immer noch unfaßbar fitte Baß-Magier Tony Levin komplettieren die illustre Truppe) nahezu ansatzlos an die ersten beiden Dreher an. Immer noch ausnahmslos instrumental unterwegs, kredenzt man Kompositionen, die für sämtliche Musiker demnächst einen neuen Maßstab setzen. Oder doch den Grund darstellen, sich aus Verzweiflung ein neues Hobby zu suchen.

Dass diese Herrschaften niemandem irgendwas beweisen müssen, ist zwar klar. Dass sie im Verlauf der Spielzeit aber genau das tun, und das noch dazu auf unfaßbar geniale Weise, wird allen Huldigern dieser Herren so manchen "Ohrgasmus" bereiten. Denn es geht nahezu querbeet durch sämtliche musikalische Gefilde, die auch nur annähernd mit dem Begriff "Prog" in Verbindung gebracht werden. Von beinhart und deftig über gefühlvoll und emotionsgeladenen, begibt man sich auf feingliedrig jazziges Terrain ebenso, wie in dezent symphonisch arrangierte Sphären.

Kurz: Unfaßbar! Nachzuhören unter anderem in einer schier unglaublichen Eröffnungs-Frickel-Prog-Orgie mit dem programmatischen Titel ›Hypersonic‹, der ersten Singleauskoppelung ›The Passage Of Time‹ sowie der knapp viertelstündigen Inszenierung von George Gershwins ›Rhapsody In Blue‹, die ab sofort als Lehrbeispiel in den Musikunterricht aufgenommen werden sollte.

Und mal ganz ehrlich, kein Sänger dieser Welt hätte auf »LTE 3« einen Platz gefunden...

http://www.facebook.com/ltexperiment/

super 14


Walter Scheurer

 
LIQUID TENSION EXPERIMENT im Überblick:
LIQUID TENSION EXPERIMENT – 2 (Rundling-Review von 2000 aus Online Empire 2)
LIQUID TENSION EXPERIMENT – 3 (Rundling-Review von 2021 aus Online Empire 88)
LIQUID TENSION EXPERIMENT – Online Empire 87-Interview (aus dem Jahr 2021)
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