UNDERGROUND EMPIRE the ONLINE EMPIRE-Titel
  UE-Home → History → Online Empire 86 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → HEAD HONCHOS – »Blues Alliance«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

last Index next

HEAD HONCHOS – Blues Alliance

GROOVEYARD RECORDS (Import)

Wie lange diese Formation bereits existiert, läßt sich aufgrund mangelnder Angaben im Netz nur schwer in Erfahrung bringen. Fest steht lediglich, daß die HEAD HONCHOS vor zwei Jahren zum ersten Mal veröffentlichungstechnisch in Erscheinung getreten sind. Für das Erstlingswerk »Bring It On Home« erntete das Quartett auch ganz ordentliches Feedback, und auch die Liveshows zu Hause in den Staaten scheinen ganz gut anzukommen.

Das ist insofern gut nachvollziehbar, da man den vier Musikern auch bei ihrer Studiotätigkeit immense Spielfreude anmerkt. »Blues Alliance« lebt allerdings nicht bloß davon, sondern läßt auch erkennen, daß bei HEAD HONCHOS überaus versierte Techniker am Werk sind. Vor allem Rocco Calipari Sr. genießt einen verdammt guten Ruf als Gitarrist und gilt wohl nicht umsonst als einer der besten seines Faches in und um Chicago. Dieses Renommee hat er nicht zuletzt durch Kooperationen mit Szene-Ikonen wie Buddy Guy oder Bo Diddley erlangt.

Bei den HEAD HONCHOS wandelt er aber keineswegs auf Solopfaden, sondern wird von seinem Filius Rocco Calipari Jr. kompetent an der Sechssaitigen unterstützt. Familie Calipari muß aber keineswegs alles allein erledigen, sondern kann sich auf die überaus versierte Rhythmusabteilung Mike Boyle (b) und Will Wyatt (d) verlassen, die es im Verlauf der Spielzeit gewaltig grooven läßt.

Das Quartett versteht nicht nur blendend, eigenes Material zu intonieren, auch mit Fremdkompositionen weiß man zu gefallen, wie durch den Willie Dixon-Klassiker ›Evil‹ sowie das Finale ›I'm A Ram‹ bewiesen wird.

Das Komponieren der HEAD HONCHO-Tracks ist zwar zum Großteil die Angelegenheit von Rocco Sr., doch auch diesbezüglich kann er auf seine Bandkollegen setzen. So haben sich sowohl der Sohnemann für den Opener ›Stuck Between The Middle‹, als auch Bassist Mike für ›Midnight Rider‹, erfolgreich als Songschreiber betätigt. Drummer Will konnte sich diesbezüglich zwar nicht profilieren, hat den Tracks in den "Green Room Studios" jedoch einen überaus gelungenen Klang verabreicht, ehe man den griechischen Multi-Tasker und Labelgenossen Stavros Papadopoulos für den Mix engagierte.

Der gute Mann versteht etwas von seinem Geschäft, denn die beiden Gitarren klingen nicht nur beseelt und inspiriert, sondern auch knallhart und feurig. Mitunter erhält man den Eindruck, im Archiv der Familie Calipari würden sich neben Aufnahmen von frühen Blues-Legenden und der ersten Generation an Rock'n'Roll-Helden auch jede Menge Tonträger von Ikonen wie Jimi Hendrix, Rory Gallagher und Frank Marino regelrecht stapeln und immer wieder gerne als Orientierungshilfe herangezogen werden.

An Inspiration fehlt es dieser Formation nämlich definitiv nicht, doch speziell der "Familienbande" ist auch ihre Ausbildung sowie der Job als Gitarrenlehrer durchaus anzumerken. Deshalb ist »Blues Alliance« auch bei allem Gefühl und aller Hingabe, die HEAD HONCHOS in die Songs gesteckt haben, ein Album, auf dem der spieltechnische Aspekt nicht zu kurz kommt. Diese Scheibe ist als Leckerbissen für alle Freunde der im Blues und Rock'n'Roll verwurzelten Gitarrenmusik zu sehen. Sollte man gehört haben!

http://www.theheadhonchosband.com/

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
HEAD HONCHOS im Überblick:
HEAD HONCHOS – Blues Alliance (Rundling-Review von 2021 aus Online Empire 86)
© 1989-2024 Underground Empire


last Index next

Stop This War! Support The Victims.
Button: here