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Sampler – Compendium Of Metal Vol. 13

METAL ON METAL RECORDS (Import)

In die 13. Runde geht die von METAL ON METAL RECORDS vor mittlerweile zwölf Jahren ins Leben gerufene Sampler-Reihe. Eine mehr als nur respektable Leistung! Mehr als das, denn man muß auch noch hinzufügen, daß man für »Compendium Of Metal« noch nie lediglich die Resterampe entrümpelt hat, oder sonstige Überbleibsel zu einer Compilation zusammengefaßt hat. Das war bekanntermaßen noch die Intention von Jowita und Simone, die sich logischerweise auch für »Volume 13« gehörig ins Zeug gelegt haben.

Der einmal mehr mit einem optisch fein gemachten Booklet ausgestattete Sampler beinhaltet insgesamt 14 Tracks, die von ebenso vielen Bands stammen. Die ersten fünf Nummern geben einen Überblick über die in diesem Jahr unter Vertrag genommen Formationen und deren zuletzt veröffentlichten Scheiben.

Für den Einstieg ins Geschehen sorgt die US-amerikanische Power Metal-Institution IGNITOR mit ›Execution Without Trial‹ auf bekannte wie bewährte Manier, bevor es mit ›Into Eternal Silence‹ deutlich schneller und heftiger zur Sache geht. Das von CHAINBREÄKER stammende Stück stellt eines der Highlights von »Relentless Night« dar, dem zweiten Langeisen der Linzer, mit dem die Jungs eben ihren Labeleinstand feiern durften.

Mit mächtigem Tempo gehen danach auch HELLSPIKE ans Werk. Das noch relativ unbekannte portugiesische Trio legt aber nicht nur los, als ob es schon lange Jahre gemeinsam aktiv wäre. Hier tummeln sich vorwiegend gediente Recken, allen voran "Rick Metal". Mit ihm hat die Band nicht nur einen Mann mit reichlich Erfahrung an Baß und Mikro, der Kerl darf wohl mit bestem Gewissen als Szene-Institution seiner Heimat betrachtet werden, hat er doch bereits klingende Namen wie IRONSWORD, RAVENSIRE und ELS FOCS NEGRES in der Vita stehen. In dazu vergleichsweise gedrosseltem Tempo, für Doom aber immer noch relativ hurtig, wird dann ›Christe Eleison‹ vorgetragen. Das dafür verantwortliche Quartett LEGIONEM aus der Toskana hat sich in der Szene zwar schon davor einen ganz guten Ruf erspielen können, wird diesen aber mit »Sator Omnia Noctem«, dem Longplayer, von dem diese Nummer stammt, mit Sicherheit noch weiter ausbauen können.

Wem das zu elegisch klingt, der kann sich von VOMIT DIVISION eine gehörige Dosis derben, pechschwarzen Rumpel-Thrash um die Ohren ballern lassen. Der aus Bremen stammende Alleinunterhalter Desmotes, der sich dahinter verbirgt, scheint nicht nur ein motivierter, sondern auch ein überaus emsiger Kerl zu sein. Schließlich läßt er mit »Hell In A Bottle«, von dem sein Beitrag ›Demons Come Back‹ stammt, nach zwei EPs nun den ersten Longplayer innerhalb von nur einem Jahr folgen. Respekt!

Nicht mehr ganz so neu wie die eben beschriebenen Tracks sind die Exponate von MIDNIGHT PRIEST, SACRAL NIGHT, IN AEVUM AGERE, SPACE GOD RITUAL und ETERNAL THIRST. Deren Tracks stammen nämlich allesamt von den Labelveröffentlichungen aus dem letzten Jahr. In den Kontext passen die Nummern aber selbstredend bestens, nicht zuletzt, weil es sich bei diesen Bands trotz allem immer noch um Szenegeheimtips handelt.

Das trifft auch auf die ebenso auf »Volume 13« verewigten Albert Bell's SACRO SANCTUS, RISEN PROPHECY, KÖMMAND und TOXIKULL zu. Dennoch stellen deren Beiträge die "Leckerlis" von »Compendium Of Metal Volume 13« dar. So liefert das hymnische ›Hail The Hammer‹ einen Vorgeschmack auf das angekündigte neue Album des maltesischen Doom-Geschwaders unter der Leitung des NOMAD SON/FORSAKEN-Bassisten Albert Bell, während RISEN PROPHECY einen bislang unveröffentlichten Livemitschnitt des "Power-Riegels" ›Vengeance From Above‹ aus dem Jahr 2017 beisteuert. Für das brutalste Stück Musik des Samplers sorgt das US-Geschwader KÖMMAND, das mit der selbstbetitelten Bandhymne quasi direkt aus dem Proberaum grüßt. Die Nummer ist wohl auch auf dem für 2021 angekündigten nächsten Dreher enthalten und läßt deftigste Kost erwarten.

Bleibt nur noch der sprichwörtliche Schlußakkord zu erwähnen, den man für TOXIKULL reserviert hat. Der Vierer aus der portugiesischen Hauptstadt hat sich dafür etwas ganz Besonderes ausgedacht und das vom letzten Dreher »Cursed And Punished« stammende ›Rising Dust‹ in akustischer Version neu eingespielt. Das mag jetzt nicht weiter spektakulär klingen, überrascht aber sehr wohl, schließlich handelt es sich beim Original doch um einen ziemlich heftigen Uptempo-Brecher. Das Quartett hat sich aber einiges einfallen lassen und daraus eine instrumental reduzierte, mit folkloristisch anmutenden Gitarrenmomenten unterlegte Semi-Ballade gemacht. Zwar hätte sich Sänger "Lex" die hohen Schreie durchaus auch verkneifen können, in Summe nötigt einem diese Version aber auf jeden Fall reichlich Respekt ab.

Das trifft klarerweise einmal mehr auf diesen Sampler generell zu. Vielmehr an Herzblut als die Macher kann man für ein solches Unternehmen nämlich nur ganz schwer investieren. Das wissen mit Sicherheit auch alle bei METAL ON METAL RECORDS unter Vertrag stehenden Bands zu schätzen, die man übrigens im erwähnten hübschen Booklet mit kurzen, informativen Biografien vorstellig macht.


Walter Scheurer

 
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