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CHRONUS – Idols

LISTENABLE/SOULFOOD

Aus Helsingborg schickt sich diese Band an, um ihrem zweiten Langeisen die Rockwelt zu erobern. Dafür orientiert sich das Quartett, wie es der Titel ganz offenkundig zur Schau stellt, an diversen »Idols« und macht aus diesen auch musikalisch erst gar kein Hehl. Im Gegenteil, mit fast schon großkotzigem Selbstbewußtsein geben CHRONUS zu erkennen, wohin die Reise gehen soll. Da die Truppe bislang weder mit dem selbsbetitelten ersten Longplayer, noch mit der 2014 in Umlauf gebrachten Debut-EP »Lost At Sea« wirklich nachhaltig Eindruck hinterlassen und reüssieren hat können, ist davon auszugehen, daß sich die vier Burschen für »Idols« noch ein wenig intensiver als zuvor mit den erfolgreichsten ihrer Vorbilder auseinandergesetzt haben.

Allen voran Sänger Sebastian Axelsson, der jene näselnde Vortragsweise perfekt beherrscht, für die wir Ozzy ins Herz geschlossen haben und sogar über ein sehr ähnliches Timbre verfügt wie er. In manchen Passagen nuanciert und phrasiert der Kerl die Songs sogar auch noch, als ob sich CHRONUS in der Tat den "Prince Of Darkness" ins Studio geholt hätte. So etwas muß man auch erst einmal schaffen!

Aber auch von den stilistischen Anlagen und Strukturen der Nummer selbst wird ziemlich schnell klar, was Sache ist. Offenbar ist man bestrebt, in jener Zielgruppe anzukommen, die Papa Emeritus und GHOST vor geraumer Zeit für sich erobert haben. Ob dafür wirklich Bedarf besteht, weiß man zwar nicht so genau, fix ist jedenfalls, daß CHRONUS das nötige Rüstzeug dafür besitzen und auch einiges von der Handwerkskunst verstehen. Zudem weiß der Vierer, wie man pfiffige Melodien und Refrains in ein an sich locker-flockiges, oft knackig rockendes, jedoch immer wieder auch dezent poppig anmutendes Klangkorsett integriert.

Da auch die Atmosphäre eine ähnlich gepflegte, dezente Dunkelheit zu verbreiten imstande ist und die Musiker (zumindest auf diversen Promophotos) ein nicht unähnliches, wenn auch bei weitem nicht dermaßen theatralisch anmutendes Styling erkennen lassen, dürfte wohl auch so manche kritische Stimme zu vernehmen sein, daß man es hierbei lediglich mit einem plumpen GHOST-Plagiat zu tun hat.

Allerdings klingen Tracks wie etwa der satt rockende Opener ›Mountains Of Madness‹, das schwermütige, aber dennoch lässig runtergezockte ›Heavy Is The Crown‹ oder auch das balladeske ›My Heart Is Longing For You‹ gehaltvoller als das letzte GHOST-Material.

Originell mag zwar anders klingen, schlecht macht die Band ihre Sache aber keineswegs. Daher ist es durchaus denkbar, daß wir von CHRONUS in Zukunft noch einiges mehr zu hören bekommen!

https://www.chronusofficial.com/

gut 11


Walter Scheurer

 
CHRONUS im Überblick:
CHRONUS – Idols (Rundling-Review von 2020 aus Online Empire 85)
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