Axel Rudi Pell – XXX Anniversary Live (Doppel-CD)
STEAMHAMMER/SPV
Vor dreißig Jahren hat der wenige Monate zuvor bei STEELER ausgestiegene Gitarrist mit »Wild Obsession« das erste Album der nach ihm benannten Formation vorgelegt. Seit damals ist nicht nur sprichwörtlich viel Wasser die Donau hinuntergeflossen, vieles auf dieser Erde hat sich grundlegend verändert.
Nur wenig dagegen bei Axel Rudi Pell. Der hat zwar in den vergangenen drei Dekaden mehrfach den Sänger sowie diverse andere Musiker tauschen müssen, seinem ureigenen Stil, der in erster Linie von Ritchie Blackmore inspiriert ist, ist der blonde Saitenakrobat jedoch immerzu treugeblieben. Seiner Plattenfirma übrigens auch, das scheint zwar nicht sonderlich imposant zu sein, ist im schnelllebigen Musikbusiness aber auf jeden Fall erwähnenswert und eine Seltenheit!
Logisch also, daß auch sein neues Livealbum, das schon im Titel unmißverständlich macht, was Sache ist, nicht unbedingt vor Innovationsgeist und Experimenten überschäumt, sondern von seiner Darbietung an der Sechssaitigen geprägt ist. Gut so, denn genau das lieben seine Fans!
Aufgenommen wurde »XXX Anniversary Live« während mehrerer Shows der letzten Europatournee, weshalb es neben Mitschnitten aus Bochum auch Material von der Pell-Premiere (!) in Budapest zu hören gibt. Da bei dieser Tour das vor knapp mehr als einem Jahr aufgelegte, letzte Studioalbum »Knights Call« im Zentrum stand, wurden logischerweise auch mehrere Tracks davon in die Setlist integriert und sind nun eben auch auf diesem Album verewigt.
Durchaus denkbar, daß die Formation das Eröffnungsdoppel ›The Wild And The Young‹ und ›Wildest Dreams‹ auch weiterhin live darbietet, schließlich konnte damit sofort für beste Stimmung gesorgt und die Zuseher sofort auf Betriebstemperatur gebracht werden. Diese konnte im weiteren Verlauf auch ganz locker gehalten werden, schließlich sollten Nummern wie ›Fool, Fool‹, ›Warrior‹, ›Oceans Of Time‹ oder ›Carousel‹ folgen.
Doch nicht nur mit den Songs selbst konnten die Fans bei Laune gehalten werden. Sowohl der Chef an der Gitarre, wie auch sein "Brother" Jonny Gioeli am Mikro lieferten beeindruckende Performances und erhielten mehrfach Szenenapplaus. Das gilt selbstredend auch für die Kollegen Ferdy Doernberg (k) und Bobby Rondinelli (d), die beide das Spotlight für ihre Soli bekamen und sich in ›Tower Of Babylon‹ (Ferdy) sowie ›Mystica‹ (Bobby) austoben durften.
Da auch von den Mitschnitten her keinerlei Grund für Gemecker besteht, läßt sich als Fazit nur festhalten, daß wir hoffentlich noch viele weitere Jubiläen gemeinsam mit Axel und seiner Mannschaft feiern dürfen!