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BLACK STONE CHERRY – Black To Blues 2
MASCOT RECORDS/ROUGH TRADE
Nicht zuletzt die überaus positive Resonanz auf die erste EP mit diesem Titel sowie die Top-Chart-Plazierung in den "Billboard Blues Charts" im Oktober 2017 dürfte "Kentucky's Finest" dazu bewogen haben, abermals eine EP mit Coverversionen einzuspielen.
Wie schon für den ersten Teil haben sich die "Cherries" klassische Blues-Schmankerl ausgesucht und interpretieren diese auf ihre ureigene Art. Los geht es mit Freddie Kings ›Big Legged Woman‹, bei dem sich Yates Mckendree, ein Bekannter der Burschen, an der Hammond-Orgel vorstellig macht und den Sound mächtig erweitert. Wär' fein, wenn wir den Kerl schon bald als zusätzliches Bandmitglied zu hören bekommen würden.
Freddie King zählt ebenso zu den größten Einflüssen der Musiker wie auch Howlin' Wolf (ein Blueser, der mit bürgerlichem Namen Chester Arthur Burnett hieß - sg), dessen ›Down In The Bottom‹ in weiterer Folge ebenso zu vernehmen ist. Erweitert um den für die Band typischen Groove, dürften diese beiden Exemplare in Zukunft jede Show der Jungs bereichern. Schließlich kann man sich dem zwingenden Bedürfnis, in den Rhythmus einzusteigen und diesen im Gleichklang mit der Band zu stampfen einfach, nicht entziehen.
Ebenso zwingend und mitreißend ist auch Robert Johnsons' ›Me And The Devil Blues‹ ausgefallen. Zwar mußten BLACK STONE CHERRY dafür die Musik auf ihre Bandverhältnisse erst einmal abstimmen und den ursprünglich nur für eine Akustikgitarre und Stimme geschriebenen Blues komplett neu interpretieren, der Text dieses Songs, vom wohl ersten aller "Stars" unter all den Blues-Legenden, hat aber nichts an Aktualität verloren. Ganz großes Kino!
Zu verachten sind auch die Interpretationen von ›All Your Love (I Miss Loving)‹ (Otis Rush) und ›Early One Morning‹ (Elmore James) keinesfalls, ganz so überwältigend wie der eben beschriebene Gänsehautgarant sind die beiden Tracks aber nicht ausgefallen.
Leider ist zwar erneut nach nur sechs Nummern Schicht im Schacht, der bereits von diversen Liveshows sowie von der 2014er Live-DVD »Thank You: Livin' Live Birmingham« bekannte ›Death Letter Blues‹ von SON HOUSE als Abgang sollte aber auch keinen Fan der Band enttäuschen. Im Gegenteil, die Vorfreude auf ein Nachfolgealbum zu »Family Tree« dürfte durch diesen Appetizer sogar gehörig gesteigert worden sein und bis es soweit ist, könnte man sich ja beispielsweise ein klein wenig in Musikgeschichte weiterbilden und sich mit den Originalinterpreten beschäftigen.
Diesbezüglich scheinen BLACK STONE CHERRY offenbar eine zusätzliche Aufgabe übernommen zu haben und scheinen bemüht, ihren ganz jungen Fans die Blues-Roots näherzubringen. »Black To Blues 2« ist daher als "pädagogisch wertvoll" zu betrachten! Saugeil ist das Album sowieso!
http://www.blackstonecherry.com/
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