JADED HEART (D, Duisburg) – Devil's Gift
MASSACRE RECORDS/SOULFOOD
Ob es wohl Zufall ist, daß die deutsche Melodic-Institution JADED HEART ihr dreizehntes Album ausgerechnet im ebensovielten Jahr der Mitgliedschaft ihres schwedischen Sängers Johan Fahlberg veröffentlicht? Noch dazu, wo doch sowohl der Titel wie auch das Cover etwas Diabolisches verheißen...
Bevor man mir nachsagt, ich würde irgendwelche abstrusen Verschwörungstheorien aufstellen, sei erwähnt, daß sich ansonsten gar viel nicht geändert hat seit dem letzten Album. Die Band ist in erster Linie sich selbst und auch den Fans treugeblieben und erweist uns einmal mehr mit gefälligem, eingängigem Songmaterial die Ehre. Dieses wird, wie gehabt, sowohl den Hard Rocker als auch den Metaller mit Hang zu Melodien erfreuen.
Getragen von den pfiffigen Gitarrenriffs Peter Östros und Masahiro Eto, präsentiert man uns also auch auf »Devil's Gift« jede Menge mitreißende, in erster Linie wohl für die Bühne komponierte Tracks. Etwa den knackigen Opener ›Wasteland‹ oder das knallharte ›Conspiracy Of Science‹, durchaus aber auch Songs, die durch Tempo-Reduktion etwas getragener aus den Boxen kommen.
Es ist wohl dem inzwischen einzig verbliebenen Gründungsmitglied Michael Müller zu verdanken, daß JADED HEART im Laufe der letzten Jahre nicht zu einer beinhart rockenden Metal-Formation gewachsen sind, sondern immer noch sowohl mit satten Grooves (nachzuhören unter anderem in dem von Michaels Baß dominierten ›Scream Of Anger‹) als auch mit eher sanftmütiger intoniertem Material zu punkten wissen. Das vom feinen Zusammenspiel von Keyboards und Gitarren geprägte ›Tears Of Our World‹ läßt sich gar als Reminiszenz an die eigene Vergangenheit bezeichnen, werden doch Erinnerungen an die frühen Bandalben geweckt.
Ein besonderes Leckerli ist der Formation auch mit dem Bonustrack ›Flying High‹ gelungen. Schließlich klingt die deutsch/schwedisch/japanische Arbeitsgemeinschaft in dieser Nummer "skandinavischer" denn je. Ob der einmal mehr als Produzent durch feinste Arbeit auffällig gewordene Erik Mårtensson hier etwa auch als Songschreiber konsultiert wurde?
Man weiß es nicht... Oder war es ja doch der Leibhaftige persönlich, der hier mitgemischt hat und für die teuflisch mitreißenden Melodien sorgt?
beeindruckend | 12 |