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HEAT (D, Berlin) – Night Trouble

THIS CHARMING MAN RECORDS

Nein, oder? Die werden sich doch nicht plötzlich an einer späteren Dekade orientiert haben? Durchaus möglich, daß man geneigt ist, das zu denken, läßt man den Inhalt dieser Scheibe in der eben betrachteten Verpackung und konzentriert sich zunächst nur auf das schwer nach ganz frühen 80ern wirkende Cover.

Klar, eine gewisse Dosis früher NWoBHM-Sounds ist dem dritten Album dieser Berliner durchaus anzuhören, die Basis der Mucke ist aber unverändert, sprich immer noch knietief in den 70er Jahren verwurzelt. Genauer gesagt in der Hard/Heavy Rockszene jener Epoche, wie schon das an MOUNTAIN erinnernde Einstiegsriff sowie der einsetzende Gesang im Titelsong unter Beweis stellen, die gemeinsam den Zuhörer quasi mit einer Zeitmaschine direkt in die 70er befördern.

Dort trifft man neben Leslie West unter anderem auf THIN LIZZY (welch' grandioses Gitarrendoppel uns da am Anfang von ›Burden‹ um die Ohren geballert wird! Sensationell!), GRAND FUNK RAILROAD ›Granny Notes‹) und Rory Gallagher, dessen deftig-eleganter Stil vor allem in den Soli immer wieder durchschimmert. Ebenso aber auch der des jungen Michael Schenker, sind doch gleich mehrere der tragenden Gitarrenmelodien des Duos Marco Rischer und Matthias Schult von seinem reichhaltigen Fundus inspiriert. Ganz besonders auffällig ist diesbezüglich ›Where Love Grows‹, dessen Grundriff dermaßen frech bei UFO ausgeborgt klingt, daß der ›Doctor, Doctor‹ wohl demnächst höchstpersönlich vorbeikommt, um seine Tantiemen einzufordern. Doch das alles ist nicht weiter schlimm, zumal es dem Quintett aus der Heimatstadt der "Eisernen" (sorry, aber das mußte hier rein!) durch die Bank gelingt, für gute Stimmung zu sorgen, die Musiker allesamt über jeden Zweifel erhaben scheinen und sich obendrein jede Menge Ohrwürmer auf »Night Trouble« ausfindig machen lassen. Die mögen sich vielleicht nicht unbedingt sofort im Langzeitgedächtnis einnisten, haben aber dennoch schon jetzt etwas von zukünftigen Klassikern. Etwa die erwähnte UFO-Referenz, die einen dann doch wieder zu den Helden der NWoBHM, also zu IRON MAIDEN bringt. Schließlich war da in den letzten Jahren ein Intro bei deren Konzerten zu hören, das Classic Rock-Freaks aus dem Stand heraus in Wallung brachte...

http://www.heatbandofficial.com/

beeindruckend 13


Walter Scheurer

 
HEAT (D, Berlin) im Überblick:
HEAT (D, Berlin) – Night Trouble (Rundling-Review von 2017 aus Online Empire 73)
HEAT (D, Berlin) – Old Sparky (Do It Yourself-Review von 2013 aus Online Empire 54)
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