VIRGIN STEELE – Virgin Steele
VIRGIN STEELE – Guardians Of The Flame
SANCTUARY RECORDS/SPV
Wegen diesen beiden CDs schlugen die Wellen schon im Vorfeld hoch: VIRGIN STEELE-Mastermind David DeFeis wollte im letzten Jahr zum zwanzigjährigen Bandjubiläum auf dem »Hymns To Victory«/»The Book Of Burning«-Doppelschlag Songs aus allen Perioden der Band veröffentlichen. Besonders interessant waren in dieser Hinsicht natürlich Nummern von den ersten beiden VIRGIN STEELE-Alben von 1982 und '83, die noch nicht offiziell als Silberlinge erhältlich waren. Doch das rief Ex-Gitarrist Jack Starr auf den Plan, der auf diesen Scheiben mitgespielt hatte, und behauptete, er habe die Rechte daran. Auf die Schnelle konnte dieser Zwist nicht gelöst werden, so daß Dave kurzerhand die Songs aus dieser Ära neu einspielte. Daraufhin begann Jack Starr erst recht Gift und Galle zu spucken und beschwor die Fans, »The Book Of Burning« die rote Karte zu zeigen und auf seine offiziellen Wiederveröffentlichungen zu warten.
Doch dieser Streitfall ist inzwischen endgültig ausgeräumt, so daß es nun doch David DeFeis war, der die Wiederveröffentlichungen von »Virgin Steele« sowie »Guardians Of The Flame« zusammengestellt hat. Und dabei hat er sich nicht lumpen lassen: Die beiden CDs wurden remastert und außerdem wurde das gesamte verfügbare Bonusmaterial aufbereitet. Dazu zählen natürlich alle Tracks von den beiden nächtlichen EPs, die 1983 erschienen: »A Cry In The Night« und »Wait For The Night«. Desweiteren gibt es eine unveröffentlichte Pianoeinlage von David sowie drei Lieder von einem 4-Spur-Demo. Außerdem wurden einige der alten Songs in neuem Mix nochmal auf die CD gepreßt. Das Originalartwork wurde beibehalten, so daß man bei dem Raumschiff auf dem »Virgin Steele«-Cover auch den grinskompatiblen Aufdruck "N.W.O.A.H.M." erspähen kann. Das Problem in Sachen »Guardians Of The Flame" hat man so gelöst, indem die beiden erschienenen Coverdesign einfach auf der Vorder- und der Rückseite verteilt hat.
Unter dem musikalisch-kompositorischen Aspekt sind beide Scheiben eher von historischem Interesse, denn es sind einige echte Tieffliegernummern zu verzeichnen. Dennoch finden wir auf »Guardians Of The Flame« die beiden ersten VIRGIN STEELE-Klassiker ›Don't Say Goodbye (Tonight)‹ sowie ›A Cry In The Night‹, die beide andeuteten, wohin der Weg von VIRGIN STEELE nach dem Rausschmiß von Jack Starr führen würde: Mit dem Nachfolger »Noble Savage« schaffte man eine der größten US-Metal-Platten aller Zeiten!