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VENDETTA (D, Schweinfurt) – Go And Live ... Stay And Die
MASSACRE RECORDS/SOULFOOD
Vor einigen Monaten erst gab es »The 5th«, das brandaktuelle Album dieser Formation zu hören, die in ihrer Anfangszeit mit zu den ganz großen Hoffnungsträgern der deutschen Metalszene gezählt wurde. Warum es VENDETTA im Endeffekt dennoch nur zu einem gehobenen Underground-Status bringen konnten, mag man auch gut 30 Jahre später nur schwer beurteilen.
Weshalb die Band von Fans und Presse damals gleichermaßen vielversprechend gehandelt wurde, ist jedoch immer noch nachvollzieh- und belegbar. Durch die aktuellen Neuauflagen der ersten beiden Scheiben zum Beispiel!
Die untermauern zudem auch jene Theorie, die besagte, VENDETTA wären sogar eine durchaus ernstzunehmende Konkurrenz für die zur selben Zeit gerade durchstartenden Speed Metaller aus den US of A gewesen.
An Ideen mangelte es der 1984 gegründeten Band in jener Zeit ebensowenig wie an Motivation. So erschienen in den Jahren 1985 und 1986 die ersten beiden Demos »System Of Death« und »Suicidal Lunacy«, die schon bald zu gefragten Teilen in der Tape-Trading-Szene jener Epoche avancierten. Doch auch im Business konnte einiger Staub aufgewirbelt werden, weshalb VENDETTA einen Deal bei NOISE RECORDS unterzeichnen durften.
Das schließlich 1987 aufgelegte Debut zeigte zum ersten Mal die Stärke des Quartetts aus Schweinfurt, nämlich ausnahmslos erlesene Speed/Thrash Metal-Kost, in Langeisen-Format. Der Stil war nicht nur wesentlich melodischer als die damals noch verdammt räudige Kost der Kollegen aus dem Ruhrpott, die gefühlvolle, teils filigrane Technik des Duos Daxx und Micky an den Sechssaitigen (fein herausgearbeitet damals von Harris Johns!) konnte in der Tat durchaus mit der Übersee-Konkurrenz mithalten. Noch heute gehören für viele Fans der Titeltrack oder auch ›Traitor's Fate‹ mit zum Feinsten, das an Speed/Thrash aus deutschen Land jemals zu hören war und das zu Recht! Das erklärt auch, weshalb die Original-Ausgaben nur noch sehr schwer erhältlich sind.
Nicht ganz so tragisch, denn die Scheibe gibt es nun ja doch wieder. Von Jacky Lehmann neu abgemischt, kommt die aktuelle Neuauflage auch mit einem überarbeiteten Artwork in die Läden. Zudem enthält das Teil - das jeden "Test Of Time" locker übersteht - neben den sieben Songs der Vinyl-Erstausgabe auch das lediglich auf der ersten CD-Version verewigte ›And The Brave Man Fails‹ sowie eine Liveversion von ›Brain Damage‹.
Essentieller Stoff, und das nicht nur aus musikhistorischer Sicht!
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