DISTILLATOR – Summoning The Malicious
EMPIRE RECORDS (B)/SOULFOOD
Spätestens seit ihren energiegeladenen Liveshows, die das Trio im Vorprogramm von VEKTOR und METAL CHURCH an den Tag legte, hat sich die Formation auch bei uns einen guten Namen gemacht und wurden von Fans und Presse gleichermaßen gelobt. Nicht minder erfolgreich scheint auch das Engagement von DISTILLATOR bei der "70000 Tons Of Metal"-Kreuzfahrt verlaufen zu sein, denn auch diesbezüglich berichteten Augenzeugen nur positiv von den Niederländern. Überraschend kommt das jedoch ebensowenig wie das plötzliche Interesse am Dreigestirn aus Enschede, schließlich gab es schon für das Debut »Revolutionary Cells« vor gut zwei Jahren reichlich Lorbeeren.
Selbige wird es ohne Zweifel auch für den nun vorliegenden Nachfolger geben, denn »Summoning The Malicious« macht in etwa dort weiter, wo das Debut geendet hat. Die Scheibe versprüht aber nicht nur einen ganz ähnlichen Charme wie die Thrash/Speed-Veröffentlichungen der 80er Jahre, die Band hat den Songs auch soundtechnisch einen damit durchaus vergleichbaren rohen Klang verabreicht, der auch im Mix von Dennis Koehne unverändert heftig sowie mit allen Ecken und Kanten versehen, geblieben ist. Passend dazu erscheint auch das Cover, das nebst dem Bandlogo auf Anhieb klarmacht, was Sache ist, und zudem gut ins Bandkonzept paßt. DISTILLATOR zeigen sich nämlich in den Texten überaus sozialkritisch und äußert unverblümt die Meinung zum aktuellen Weltgeschehen.
Verpackt werden diese Elaborate in durchweg heftig bretternde, zumeist im obersten Tempobereich angesiedelte Tracks, die an Inspirationen neben frühen METALLICA und SLAYER durchaus auch Namen wie NUCLEAR ASSAULT erkennen lassen. Durchaus auch aufgrund des lyrischen Konzepts, noch vielmehr aber weil Sänger (und Gitarrist) Laurens Houvast ab und zu an den jungen John Connelly erinnert. Darüber hinaus gibt es aber auch Passagen zu hören, zu denen einem sofort Namen wie EXCITER oder RAZOR durch den Kopf gehen. Klar doch, denn hohes Tempo, Rübenabschraubzwang und unbändige Energie, all das findet sich auch bei den Niederländern.
Auch die immer wieder eingestreuten Schreie und Gesangspassagen in höchsten Lagen passen da gut ins Bild, wobei diese generell als eines der markantesten Wiedererkennungsmerkmale des Trios erwähnt werden müssen, schließlich gewinnen Thrash-Granaten wie ›Mechanized Existence‹ oder ›Stature Of Liberty‹ dadurch zusätzliche Originalität und dürften obendrein für ein ganz spezielles Feeling bei Konzerten sorgen. Thumbs up!
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