BLACK STAR RIDERS – Heavy Fire
NUCLEAR BLAST RECORDS/EAST WEST
Sollte die Mär vom berühmt-berüchtigten dritten Album einer Band tatsächlich Gültigkeit haben, ist davon auszugehen, daß diese Herrschaften mit zu den absoluten Durchstartern dieses Jahres zählen, auch wenn dieses eben erst willkommen geheißen wurde. Auf »Heavy Fire« erweist sich das Quintett (konkret Sänger (und Gitarrist) Ricky Warwick, das kongeniale Gitarrenduo Scott Gorham und Damon Johnson, Bassist Robbie Crane sowie Drum-Legende Jimmy DeGrasso) nämlich abermals gereift und konnte zudem einen weiteren Schritt in Richtung musikalischer Eigenständigkeit tätigen.
Dennoch ist es völlig logisch, daß immer wieder Referenzen an THIN LIZZY auszumachen sind, zum einen, weil das Unternehmen ja erst aufgrund des abermaligen Erfolgs der Rock-Ikone ins Leben gerufen wurde und immer noch mehr oder weniger parallel dazu betrieben wird, und zum anderen, weil Scott Gorham seine Gitarre klarerweise immer noch in der für ihn typischen Art bedient.
Und wer, wenn nicht er, hätte die Legitimation mit Songs wie ›Dancing With The Wrong Girl‹ oder ›When The Night Comes In‹ trotz zeitgemäßer Gangart und einem ebensolchem Sound (Nick Raskulinecz) an jene Zeit zu erinnern, in der er an der Seite des unvergessenen Phil Lynott die Rockmusik-Geschichte nachhaltig mitprägen konnte. Diese beiden Tracks sind jedoch nur zwei Beispiele für den lässig intonierten, schnörkellosen, vor Hingabe nur so strotzenden Classic/Hard Rock des Fünfers, der vom furiosen Opener ›Heavy Fire‹ bis hin zum satt groovenden Finale ›Letting Go Of Me‹ nahezu alles bietet, was man sich als Fan der genannten Gangart wünscht.
"Nahezu" bezieht sich lediglich darauf, daß sich nicht alle Hooks und Melodien auf ähnliche flotte Manier im Langzeitgedächtnis festsetzen wie in den bereits erwähnten Songs, im Monster-Groover ›Thinking About You Could Get Me Killed‹ oder dem Ohrwurm ›True Blue Kid‹ - ansonsten gibt es nämlich wahrlich nichts zu meckern. Im Gegenteil, die Zielgruppe wird auch deshalb Freudensprünge vollbringen, weil auch Ricky Warwick einmal mehr unter Beweis stellen kann, daß ein leidenschaftlicher Gesangsvortrag keine zig Oktaven umfassende Stimme benötigt, sondern man durch entsprechende Passion Emotionen auf wesentlich authentischere Weise zu vermitteln vermag. Bravissimo!
http://www.blackstarriders.com/
super | 14 |