7 WEEKS – A Farewell To Dawn
OVERPOWERED RECORDS/CARGO
So wirklich eilig hatten es die Franzosen bislang ohnehin noch nie, weshalb es auch kaum verwundert, daß erneut gut drei Jahre vergangen sind, ehe 7 WEEKS mit einem Longplayer an den Start geht. Da die Burschen ihre Marschrichtung aber ohnehin längst festgelegt haben und zudem auch ganz genau wissen, was sie wollen, können sie ohne jeglichen Druck arbeiten und haben dementsprechend auch alle Zeit der Welt. Das dürfte auch ihr neuer Business-Partner zur Kenntnis genommen haben und dem Quartett sämtliche Freiräume zugebilligt haben, die es für ein neues Album eben benötigt.
Gut so, denn wie schon zuletzt auf »Carnivora« kann 7 WEEKS abermals damit beeindrucken, daß die Melancholie des Grunge ohne "Weltschmerz" an den Hörer gebracht werden kann und die Tracks dabei weder auf fette (Hard) Rock-Gitarren, noch entspannte Alternative-Rock-Rhythmen vermissen lassen. Daher ist es erneut jene Zielgruppe, die neben ALICE IN CHAINS und PEARL JAM sowie inzwischen leider nahezu vergessenen Seattle-Perlen wie MY SISTER'S MACHINE auch ganz gerne mal LED ZEPPELIN oder MOUNTAIN konsumiert, die sich von diesem Quartett auf Anhieb angesprochen fühlen sollte. Den Anspruch von 7 WEEKS auf Internationalität untermauert einmal mehr auch Bassist/Sänger Julien Bernard, dessen Vortrag erneut nicht nur unglaublich emotionsgeladen und überaus natürlich ausfällt, sondern auch akzentfrei und einem - nicht zuletzt aufgrund seiner hingebungsvollen, leicht rauhen Vortragsweise - wahrlich durch Mark und Bein geht.
Keine Ahnung, ob typische 90er Jahre-Sounds und -Bands - wie einige der erwähnten - in Bälde (oder jemals...) wieder "up to date" sein werden, falls doch, wäre es 7 WEEKS zu vergönnen, dann endlich auch einmal groß rauszukommen.
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