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  UE-Home → History → Online Empire 70 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → Vinnie Moore – »Aerial Visions«-Review last update: 18.03.2024, 21:42:28  

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Vinnie Moore – Aerial Visions

MIND'S EYE MUSIC (Import)

Seit mittlerweile 30 Jahre kredenzt der aus dem US-Bundesstaat Delaware stammende Gitarrist nun schon Alben unter seinem Namen und lieferte immer wieder feinsten Stoff für die Saitenfetischisten-Fraktion. Dennoch hat man Vinnie Moore bis heute keineswegs bloß als Solokünstler wahrgenommen, sondern schätzt ihn mindestens ebenso für sein Mitwirken an den Alben der Bands, in deren Dienst er sich gestellt hat beziehungsweise das immer noch tut.

Aktuell ist das nach wie vor bei UFO der Fall, doch auch sein eigentliches Debut als Gitarrist auf dem legendären VICIOUS RUMORS-Erstlingswerk »Soldiers Of The Night« wird bis heute von den Fans sehr geschätzt. Da beim "Flugobjekt" nach dem letzten Album »A Conspiracy Of Stars« zwar wieder verstärkt Augenmerk auf Live-Aktivitäten gelegt wurde, diese im Vergleich zu diversen anderen Formationen aber doch relativ spärlich ausgefallen sind, blieb Vinnie einmal mehr ausreichend Zeit, um abermals ein Instrumentalalbum einzuspielen. Dieses kommt als fein aufgemachtes Digipak daher und entpuppt sich auch sofort als Eye-Catcher, wobei durch das Artwork unmißverständlich klar gemacht wird, was Sache ist. Dennoch ist Vinnie nicht zu jener Kategorie der Gitarrenhelden zu zählen, deren musikalische Outputs in erster Linie auf Selbstdarstellung und technischen Fähigkeiten beruht.

Keineswegs, denn auch wenn die ersten Soloscheiben des US-Amerikaners, der wie viele andere seiner Zunft von Mike Varney entdeckt und unterstützt wurde, durchaus noch vorwiegend von Technik geprägt waren, hat sich daran im Laufe der Jahre viel geändert. Das hat der gute Mann längst nicht mehr notwendig und offenbart stattdessen seine unglaublich vielseitigen musikalischen Interessen. Die reichen vom Blues (den es in unterschiedlichsten Variationen in nahezu allen Nummern zu finden gibt) über knackigen Classic Rock (›Mustang Shuffle‹) und Funk (›Slam‹) bis in jazzige Sphären, wie unter anderem im Titelsong festzustellen ist. Daß Vinnie zu den ganz großen Könnern seiner Zunft zählt, wird auch so offenkundig, und auch auf feine Soli muß man selbstredend nicht verzichten, nur daß diese auch auf »Aerial Visions« immerzu in den eigentlichen Song integriert wurden.

Weiters bemerkenswert: Dieser Saitenhexer weiß, auch seine Gefühlswelt mit seinem Arbeitsgerät zu vermitteln. Allen voran mit dem düsteren, nachdenklichen ›The Dark Dream‹, das durchaus auch als Hommage an seinen unvergessenen Namensvettern aus Irland gedacht sein könnte. Ganz großes Gitarren-Kino! Und auch was seine persönlichen Inspirationsquellen betrifft, erweist sich Vinnie als überaus offen und läßt eine locker-flockige Interpretation von ZZ TOPs ›La Grange‹ vom Stapel, bei der wohl niemand stillsitzen bleiben kann.

Fazit: Es gibt nur wenige Solokünstler, die dermaßen persönliches und mitreißendes Instrumentalmaterial in petto haben!

http://www.vinniemoore.com/

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
Vinnie Moore im Überblick:
Vinnie Moore – Aerial Visions (Rundling-Review von 2017 aus Online Empire 70)
Vinnie Moore – Collection - The Shrapnel Years (Rundling-Review von 2006 aus Online Empire 27)
Vinnie Moore – Soul Shifter (Rundling-Review von 2020 aus Online Empire 82)
Vinnie Moore – News vom 08.01.2010
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