JACK FROST – Mélaina Cholé
GLOOM ROCK ENTERPRISES (Import)
So ganz genau konnte man diese Oberösterreicher nie wirklich einem Genre zuordnen. Für jede Form von Metal war die Truppe seit jeher eigentlich zu gefühlsbetont und emotionsgeladen unterwegs, für die Düsterabteilung dagegen klang die musikalische Darbietung mitunter doch zu heavy und auch zu rockig.
Egal, die Linzer haben sich in den mehr als 20 Jahren Existenz längst ihre eigene Fangemeinde erspielt, und diese wird auch vom aktuellen Dreher begeistert sein. Irgendwo in der Schnittmenge aus gemäßigteren TYPE O NEGATIVE und einer rockigeren Ausgabe von THE SISTERS OF MERCY zu verorten, kredenzt das Quartett einmal mehr vorwiegend tieftraurige, melancholische Nummern, die jedoch durchaus - wie man es von den Herrschaften eben gewohnt ist - auch mit einer ironischen Note, wie etwa ›My Baby Works In A Liquor Store‹, versehen sind.
Auch die markante Stimme von Fronter Phred Phinster hat nach all den Jahren nichts von ihrer Ausdrucksstärke eingebüßt, im Gegenteil, der gute Mann scheint in gewisser Weise dem typisch österreichischen "Rotwein-Phänomen" zu unterliegen. Ähnlich wie zuletzt bei GALLOWS POLE-Mastermind Alois Binder (›Half A Man‹ etwa, erinnert vom Rockappeal her an die letzte Scheibe der Wiener kommt auch ähnlich emotional aus den Boxen) scheint nämlich auch bei Phred eine gewisser "Reifeprozeß" im Sinne von "je oller, je doller" zur Wirkung zu kommen.
Kurzum, ein erneut wunderbar düsteres Werk, mit dem die Herrschaften ihre Ausnahmestellung in der "Dunkelabteilung" untermauern können!
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beeindruckend | 13 |