PSYCHOPRISM – Creation
PURE STEEL RECORDS/SOULFOOD
Mehr oder weniger aus dem Stand heraus debütierte diese Formation von der Ostküste der USA 2013 mit der EP »Bloodline«. Diese versetzte den Underground in ziemliche Euphorie, konnte das Quintett doch Sounds auffahren, die man durchaus mit den frühen QUEENSRŸCHE und CRIMSON GLORY vergleichen durfte.
Anzunehmen, daß eine solche nun auch durch das erste Langeisen ausgelöst wird, nicht zuletzt deshalb, weil die Band, deren wohl bekanntestes Mitglied der frühere MALAKIS REIGN, CYPHER SEER und GOTHIC KNIGHTS-Drummer Kevin Myers ist, nicht nur keinen Millimeter von ihrem eingeschlagenen Weg abgewichen ist, sondern sich offenbar auf diesem weiterzuentwickeln versucht hat.
Mit Erfolg, denn die drei von der EP übernommenen Nummern ›Defiance‹, ›The Wrecker‹ und ›Stained Glass‹ erweisen sich im direkten Vergleich zu den neueren Kompositionen sogar als noch nicht ganz so ausgeklügelt.
In den Gesamtkontext passen die Tracks aber ganz vorzüglich, zumal man sie an das Ende der Scheibe gepackt hat und »Creation« damit zu einem verhältnismäßig leicht zugänglichen sowie überaus geschmackvollen und gelungenen Abschluß kommt. Wer jetzt befürchtet, daß die Band in ihren brandneuen Tracks eventuell auf Gefrickel setzt, sieht sich allerdings getäuscht.
PSYCHOPRISM liefern nämlich immer noch ausnahmslos exquisiten Prog/Power Metal, dem es weder an Hooks noch an Melodien mangelt, während Selbstdarstellungen nicht zu finden sind. Man scheint nur noch ein wenig detailverliebter zur Sache gegangen zu sein, wodurch ein gewisser Mehranteil an Komplexität entstanden ist. Daß bei einer solch' anspruchsvollen Vortragsweise trotzdem Hymnen entstehen können, beweisen die US-Amerikaner mit Kalibern wie ›Chronos‹ oder ›Against The Grain‹.
Das Rundum-Wohlfühlpaket wird von einem transparenten Sound sowie einem ansehnlichen Cover komplettiert. Gut möglich (und zu hoffen!) , daß wir in Zukunft noch einiges von PSYCHOPRISM zu hören bekommen. Vielleicht sogar wirklich viel, denn selbst radio-taugliche Balladen verstehen diese Herren zu komponieren, die mit ›Friendly Fire‹ mehr als nur eine Bewerbung auf Dauerrotation abliefern. Very well done!
http://www.facebook.com/psychoprism
super | 14 |