CRYSTAL BALL (CH) – Déjà-Voodoo
MASSACRE RECORDS/SOULFOOD
Sieht man von der schöpferischen (Zwangs-)Pause zwischen 2007 und 2013 einmal ab, stellt diese Formation seit ihren Anfängen einen Lieferanten von hochwertiger Kost in regelmäßigen Abständen dar. Die Schaffensunterbrechung hatte vorwiegend mit dem Line-up zu tun, doch seit man mit dem aus Wuppertal stammenden Steven Mageney die vakante Position am Mikro neu besetzten konnte, ist nicht nur offenbar wieder Ruhe eingekehrt, auch die "Lieferzeiten" des eidgenössischen Melodic/Hard Rock-Geschwaders haben sich wieder stabilisiert.
Mehr noch, seit Stevens Debut »Dawnbreaker« im Jahr 2013 befinden sich die Herrschaften wieder in Bestform, nachzuhören nicht nur auf besagtem "Comeback", sondern auch auf dem im Vorjahr aufgelegten »Liferider«. Wer nun aber denkt, die Eidgenossen würden auf "Schnellschüsse" setzen, hat sich allerdings getäuscht, denn schon der eröffnenden Titeltrack ›Déjà-Voodoo‹ macht klar, daß die Band nichts von ihrer Klasse eingebüßt hat. Im Gegenteil, man merkt diesem Knaller wie auch den anderen neuen Songs nicht nur auf Anhieb die immense Spielfreude der Musiker an, sondern auch die Motivation der Band, sich an Novitäten heranzuwagen, ist zu spüren. Ihr eingeschlagener Weg wird dabei jedoch keineswegs verlassen, sondern lediglich um diverse Aspekte erweitert.
Vor allem soundtechnisch kam ihnen die Erfahrung ihres Produzenten, Ex-ACCEPT-Drummer/U.D.O.-Gitarrist Stefan Kaufmann, sehr entgegen, speziell was die Gitarrenklänge sowie diverse Rhythmus-Konstrukte betrifft. Nicht zuletzt dadurch läßt sich nämlich festhalten, daß so manches Basisriff durchaus auch auf eines der letzten U.D.O.-Scheiben perfekt gepaßt hätte.
Die Identität des bandeigenen Sounds hat dadurch jedoch keineswegs gelitten, viel eher ist anzunehmen, daß es für CRYSTAL BALL leichtes Spiel sein wird, mit ihrem aktuellen Dreher (cooles Cover übrigens!) auch bis dato noch nicht erreichte Fanscharen für sich zu gewinnen.
beeindruckend | 12 |