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SAHG – Memento Mori

INDIE RECORDINGS/EDEL

Nach der Veröffentlichung ihres letzten Drehers »Delusions Of Grandeur« sah es ganz danach aus, als ob diese Herrschaften aus dem norwegischen Bergen endgültig den Durchbruch schaffen würden.

Das war insofern nachvollziehbar, da ihr Klangkosmos - wie schon auf den systematisch »I« bis »III« betitelten Scheiben zuvor - zwar sehr wohl knietief im Doom verankert war, das Quartett es aber gekonnt zu vermeiden wußte, lediglich die Fraktion der "alten Schule" des Doom in metallischer Form zu bedienen. Ebensowenig versuchten SAHG aber zu sehr, in Richtung "zeitgemäßer Emotionalität" zu tendieren und auch von einem Vortrag, der ausschließlich die Stoner/Psychedelica-Abteilung in Entzücken bringen konnte, war die Truppe weit entfernt.

Sprich, die Mixtur war nicht nur überaus originell, sie funktionierte auch einwandfrei. Dennoch kam bald darauf ein wenig Sand ins Getriebe, weshalb man als Fan im Endeffekt auch ganze drei Jahre auf einen Nachfolger warten mußte. Das jedoch ist insofern nicht wirklich problematisch, da sich die Norweger ja keineswegs auf die faule Haut gelegt hatten, sondern ihr Material offenbar noch detaillier ausarbeiten konnten und nun auch davon auszugehen ist, daß ihr Erfolgslauf zeitversetzt prolongiert wird.

Die Vorzeichen dafür stehen mit »Memento Mori« auf jeden Fall gut, denn schon mit dem Einstieg ins Geschehen in Form von ›Black Unicorn‹ zeigt die runderneuerte Truppe (Ole Walaunet (Gitarre) und Mads Lilletvedt (Drums) agieren nun an der Seite von Bandgründer, Gitarrist, Sänger und Chef vom Dienst Olav Iversen und Basser Tony Vetaas), wie ungezwungen, locker und eingängig melancholischer Doom an sich klingen kann. Ein solcher, regelrecht fröhlich anmutender Ohrwurm macht es selbst Zweiflern einfach, sich mit SAHG zu beschäftigen, und die liefern in weiterer Folge auch noch weitere Hook- und Refrain-Monster.

Auch wenn es geradezu paradox anmutet, so kann, nein muß, man die Tracks von »Memento Mori« - und das trotz mitunter brutaler Heftigkeit sowie fast schon paralysierender Langsamkeit - als Hits bezeichnen. Gut möglich also, daß diese Band mit zu den Durchstartern der nächsten Monate zählt - die Voraussetzungen können jedenfalls besser nicht sein!

http://www.sahg.no/

beeindruckend 13


Walter Scheurer

 
SAHG im Überblick:
SAHG – Memento Mori (Rundling-Review von 2016 aus Online Empire 69)
SAHG – News vom 11.03.2006
SAHG – News vom 16.03.2009
SAHG – News vom 30.09.2015
Soundcheck: SAHG-Album »I« im "Soundcheck Heavy 91" auf Platz 15
Soundcheck: SAHG-Album »II« im "Soundcheck Heavy 110" auf Platz 8
Soundcheck: SAHG-Album »III« im "Soundcheck Heavy 130" auf Platz 5
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