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THE ORDER OF ISRAFEL – Red Robes

NAPALM RECORDS/EDEL

Bandoberhaupt Tom Sutton dürfte durchaus zur Kategorie der "Arbeitstiere" zu zählen sein. Von Entspannung und Entschleunigung dürfte bei ihm mitunter wenig zu bemerken sein, da kann das eigentliche Steckenpferd THE ORDER OF ISRAFEL noch so tief in Doom-Gefilden verwurzelt sein. Solange der frühere CHURCH OF MISERY-Gitarrist, der sich seit seinem Umzug von Australien in Schweden niedergelassen hat und seit geraumer Zeit auch den Gitarristenposten bei HORISONT übernommen hat, exquisite Rock-Kost zu servieren versteht, brauchen wir uns aber keinerlei Gedanken zu machen. Da er zudem seine Vorliebe für traditionellen Heavy Metal seit einiger Zeit nun bei den empfehlenswerten NIGHT VIPER nach Belieben ausleben kann, durfte man von »Red Robes« einen in dieselbe Kerbe wie das gefeierte Debut »Wisdom« schlagenden Brocken erwarten und, um es kurz zu machen, einen solchen bekommt man auch geliefert.

Ein eigenwillig anmutendes, folkloristisches Streicher-Intro leitet die Scheibe zwar eher irritierend ein, doch spätestens wenn die mächtigen, schädelspaltenden Riffs den Opener ›Staff In The Sand‹ tatsächlich eröffnen, ist alles gut. Doom aus dem Lehrbuch steht hier auf dem Programm und wird in eben solcher Form auch weiter zelebriert. Schließlich folgt mit dem schwer an BLACK SABBATH zur »Vol. 4«-Phase gemahnenden, knapp neunminütigen Titeltrack ein weiteres Leckerli. Wer hier an COUNT RAVEN denkt, liegt ebenso nicht wirklich falsch, schließlich verbreiten auch THE ORDER OF ISRAEL jenen eigentümlichen, urwüchsigen Charme.

Im verhältnismäßig kurzen ›In Thrall Of Sorceress‹ zieht die Formation das Tempo dann ein wenig an und läßt eher an die NWoBHM denken als an puren Doom, doch auch diese Gangart nimmt man der Truppe ab, da sie unglaublich tight und authentisch zur Sache geht. Nicht minder imposant wirkt die zunächst balladesk eingeleitete, fragil anmutende Perle ›Sword To The Sky‹, die auf erhabene Weise den Reigen fortsetzt und sich als überaus live-taugliche Hymne präsentiert, die auch GRAND MAGUS durchaus gut zu Gesichte stehen würde. Was genau hinter dem Titel ›Von Sturmer‹ steckt, konnte ich zwar nicht in Erfahrung bringen, daß es sich dabei erneut um einen riffbetonten, von feinen Twin-Gitarren in LIZZY-Manier unterspickten Lava-Hammer handelt, wird dagegen jedem Doom-Gourmet schon nach den ersten Sekunden klar. Mit dem melancholisch-entspannten ›Fallen Children‹ geht es tieftraurig und emotionsgeladen sowie mit dezenten Querverweisen an Epic Metal-Helden wie MANILLA ROAD weiter. Die Tränen der Rührung sind jedoch bald wieder getrocknet, denn ›A Shadow In The Hills‹ animiertet mit gehörigem Dampf und Rock-Appeal abermals zum Bangen, ehe das Finale ›The Thirst‹ aus den Boxen kriecht, ein Monolith von epischem Ausmaß! In dieser Viertelstunde wird nicht nur sprichwörtlich der Durst aller Doom-Jünger gestillt! Doom as Doom can!

Zwar sind Hooks und zwingende Melodien im Vergleich zu Genrekönigen wie CANDLEMASS immer noch in verhältnismäßig geringer Anzahl vorhanden, doch wenn man bedenkt, daß es sich bei »Red Robes« eigentlich erst um das zweite Album der Truppe handelt, könnte das berühmt-berüchtigte dritte davon geprägt sein. Und wenn man sich den Tatendrang von Mastermind Tom vor Augen hält, ist davon auszugehen, daß darauf nicht allzu lange gewartet werden muß (auch wenn davor wohl ein neues NIGHT VIPER-Album das Licht der Läden erblicken wird und weiß Gott was noch so alles mit Beteiligung von Mister Sutton...)

http://www.theorderofisrafel.com/

beeindruckend 13


Walter Scheurer

 
THE ORDER OF ISRAFEL im Überblick:
THE ORDER OF ISRAFEL – Red Robes (Rundling-Review von 2016 aus Online Empire 68)
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