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Sampler – German Rock Scene - The Clash Of Ages

BACILLUS RECORDS/BELLAPHON

Da sich inzwischen nahezu im Wochentakt junge, hungrige Bands vorstellig machen, um uns mit vertrauten wie bewährten Klängen die Ehre zu erweisen, darf durchaus die Frage gestellt werden, ob denn "Innovation" in der Rockmusik inzwischen zu einem Fremdwort verkommen ist. Auf der anderen Seite muß man jedoch selbst als Verweigerer von Tradition im eigentlichen Sinne gestehen, daß es eine feine Sache ist, wenn sich Nachwuchsmusiker auf Klänge berufen und solche auch intonieren, die zu einem großen Teil aus einer Ära stammen in der sich eine (wenn nicht sogar schon eine zweite) Generation davor erfreute.

Dafür, daß gut 99 Prozent der Musiker der aktuell grassierenden "Retro-Bewegung" schlicht nicht die berühmte, von Tom Angelripper besungene "Gnade der frühen Geburt" erleben durften, können diese eben nichts. Von daher macht es Sinn, sich mit einer CD wie der vorliegenden einen Überblick über jene Generation an Bands zu verschaffen, die heutzutage zwar von vielen Musikern als Inspirationen angegeben werden, in Wahrheit aber lediglich namentlich bekannt sind.

Noch spannender macht »German Rock Scene - The Clash Of Ages« der Umstand, daß man neben den nicht mehr ganz so einfach locker zu erwerbenden Elaboraten von diversen Helden der "Antike" auch zahlreiche, aktuelle Szeneprotagonisten vorgestellt bekommt, selbst wenn deren Musik an sich dank ihrer Aktualität und der modernen Technik ganz einfach zu beziehen ist.

Der optisch ansprechende, von einem dicken Booklet komplettierten Doppeldecker (der sowohl als Vinyl-Edition wie auch als Doppel-CD zu haben ist, die in diesem Fall wohl zu bevorzugen ist, da diese Ausgabe ganze sieben Tracks mehr enthält!) bietet auf dem ersten Tonträger einen von den Musikern von OKTA LOGUE zusammengestellten, historisch wertvollen Überblick und läßt den Hörer unter anderem in die facettenreichen Klang-Kosmen von Formationen wie NEKTAR, KARTHAGO oder FRAME (sowie einigen anderen, zwischen 1971 und 1974 bei BACILLUS RECORDS unter Vertrag stehende Bands) eintauchen.

Auf dem zweiten Dreher erfolgt dann zwar rein theoretisch ein Zeitsprung in die Gegenwart, stilistisch dagegen ist davon nur bedingt etwas zu bemerken. Will sagen, die darauf zu vernehmenden Formationen (von KADAVER über LUCIFER bis MOUNTAIN WITCH) es problemlos schaffen, den Esprit der frühen 70er darzubieten wie das einst die Originale taten.

Kurzum, ein für Einsteiger ebenso absolut empfehlenswertes Teil wie für Sammler!


Stefan Glas

 
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