Y-Files-Datasheet |
Contents: MARTYR (NL, Utrecht)-Rundling-Review: »You Are Next« |
Date: 11.04.2016 (created), 26.07.2016 (revisited), 22.01.2022 (updated) |
Origin: ONLINE EMPIRE |
Status: unreleased |
Reason: double action |
Task: publish |
Comment: Die Reviews von Walter und mir entstanden quasi gleichzeitig, doch diesmal sollte ausnahmsweise mein Text zuerst in die Datenbank flutschen, so daß Walters Beitrag nun in den "Y-Files" geparkt wird. |
Supervisor: i.V. Stefan Glas |
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MARTYR (NL, Utrecht) – You Are Next
INTO THE LIMELIGHT RECORDS (Import)
Holland fährt zwar nicht zur EM (ich weiß, ich sollte mich eher ruhig verhalten, aber Ihr wißt ja, wie das mit den Festen und dem Feiern so ist...), die dortige Metalszene ist aber eine der wohl aktivsten und angesehensten in ganz Europa. Vorzeige-Exemplare gibt es in jedem Subgenre der harten Rockmusik, viele davon liefern seit langen Jahren exzellente Ware und sind so zu einem Fixpunkt in Plattensammlungen jeglicher Ausrichtung geworden.
Kultig verehrt werden unter anderem MARTYR aus Utrecht. Nicht zuletzt deshalb, weil die Band schon in den 80ern Topscheiben lieferte und sich nach der langjährigen Schaffenspause in alter Frische zurückmeldete. Zwar hat es knapp fünf Jahre gedauert, ehe die niederländische Legende ihre Fanschar erneut mit frischem Stoff versorgt, doch die Wartezeit hat sich definitiv gelohnt, denn das Quintett liefert einmal mehr exzellenten Stoff. Mit Neuzugang Jeffrey Bryan Rijnsburger hat die Formation die vakante Stelle am Viersaiter ideal nachbesetzt, denn die Tracks des Quintett sind einmal mehr auf einem satten, drückenden und soundtechnisch entsprechend umgesetzten Rhythmusfundament aufgebaut. Darüber legen die beiden Gitarristen Rick Bouwman und Marcel Heesakkers ihre Riffteppiche, um daraus jenen fulminanten Mix aus traditionellem Heavy Metal, knackigem Power Metal in US-Variante und groove-betontem Thrash zu kreieren, für den man die Herrschaften seit der Wiederbelebung des Unternehmens vor etwas mehr als zehn Jahren zu schätzen weiß.
Schon mit dem von einer zarten Kinderstimme eingeleiteten Eröffnungsbrecher ›Into The Darkest Of All Realms‹, der in FLOTSAM AND JETSAM-Manier die Nackenmuskulatur in erhöhten Alarmzustand bringt, versteht es die Truppe, den Zuhörer zu fesseln und das Interesse auf sich zu ziehen. Ein Zustand der bis zum finalen Abrißbirne ›Don't Need Your Money‹ anhält, wobei auffällig ist, daß im Vergleich zum mehr als nur ordentlichen Vorgänger »Circle Of 8« offenbar höheres Augenmerk auf eingängige Momente und Hooks gelegt wurde.
Dadurch gedeihen auch weniger geradlinig wirkende Tracks, wie das zunächst akustisch eingeleitete und eine beschwichtigende Atmosphäre heraufbeschwörende, seinem Titel in weiterer Folge aufgrund des Mörder-Grooves aber dennoch absolut gerechtwerdende ›Monsters‹, oder auch das nicht minder zutreffend betitelte ›Crawl‹ zu Ohrwürmern mit Langzeitwirkung. Absolut gelungenes Album!
beeindruckend | 12 |
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